Im Wolkengarten

Ein himmlischer Garten in Brandenburg

Eine außergewöhnliche Idee: ein ”Wolkengarten“ mit wellenförmig geschnittenen Heckenkörpern aus Liguster, der Geborgenheit bietet und gleichzeitig zum Stil des dem Grundstück zugehörigen Hauses passt.

Die Umsetzung dieses himmlischen Traum übernahmen die Landschaftsarchitekten Matthias Staubach und Tancredi Capatti. Die Heckenkörper (aus Ligustrum vulgare 'Atrovirens') säumen das Eckgrundstück auf beiden Straßenseiten, verstellen immer wieder den Blick und bilden so einen immergrünen Sichtschutz. Locker eingestreute Apfel- und Birnbäume (z.B. Malus domestica 'Gewürzluiken' bzw. Pyrus communis 'Gute Luise von Avalanches') akzentuieren die Ligusterwolken wirkungsvoll. Polygonalplatten aus Muschelkalk führen auf geschwungenem Weg durch den Vorgarten an den „Wolken“ vorbei zum Haus. Diese Form der Gestaltung ist jedoch viel mehr als nur bloßer Sichtschutz. Das immergrüne Heckenlabyrinth wirkt durch den ständigen Wechsel von Volumen und Räumen bewegt, sodass man den Gartenraum bildlich und körperlich wahrnehmen kann. Ein Spaziergang durch den Vorgarten wird so zu einem sinnlichen Erlebnis.

Lage des GartensBrandenburg
Größe des Gartens810 m²
Planungsbürocapattistaubach Landschaftsarchitekten
Zum Profil
AusführungIngo Bauditz Garten und Landschaftsbau GmbH
FotografieSTUDIO HANNS JOOSTEN
Wolkenförmig geschnittene Heckenkörper erzielen (...) eine dynamische Wirkung auf den Betrachter.

Matthias Staubach und Tancredi Capatti

Das funktioniert aber nur, wenn jede dieser lebendigen Skulpturen am richtigen Platz steht. Die Wirkung steht und fällt aber nicht nur mit der exakten Planung, sondern auch mit der regelmäßigen Pflege, denn Liguster treibt schnell wieder aus. Mindestens sechs Mal im Jahr müssen die Immergrünen geschnitten werden, damit sie nicht ihre Form und damit ihre Wirkung verlieren. Belebt wird das Gartenbild mit dem Wechselspiel der Obstbäume die Stauden mit ihrer Farben- und Blütenfülle, welche die Heckenkörper als blühende Bänder begleiten. Den jahreszeitlichen Reigen komplettieren Zwiebelpflanzen wie Krokus (Crocus tommasinianus 'Roseus'), Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) und Traubenhyazinthe (Muscari neglectum). Der rückwärtige Garten unterscheidet sich deutlich vom Vorgarten – er liegt etwas tiefer und ist als Ergänzung zum Wohnbereich offen konzipiert. Die ungewöhnliche Terrasse mit langer Sitzkante endet an einer Mauerscheibe, die als Teil des Hauses begriffen wird. Sie begrenzt den Bereich und schafft so einen eigenen Raum, ein „erweitertes Wohnzimmer“. Wie eine Schublade, die aus dem Haus in den Garten gezogen wurde, wirkt die Terrasse mit der Mauer. Sie macht diesen Gartenteil zusammen mit einer Pergola und einem Nebengebäude zu einem geschützten Aufenthaltsort. Blickfang des Ensembles ist eine eindrucksvolle Schwarzkiefer (Pinus nigra subsp. nigra) als charakterstarkes Solitärgehölz. Ruhe in die ansonsten sehr konzentrierte Gestaltung bringt die gepflegte großzügige Rasenfläche.

Impressionen