
Grüne Visitenkarte für ein Reihenhaus
Auf kleinem Platz viel los: Bei diesem Reihenhausgarten wurde einiges um- und neugestaltet. Nicht nur den Haupt-, auch der Vorgarten nahm sich Gartengestalter Simon Stix sich vor.

„Bereits der Vorgarten wartet mit einem einladenden Sitzplatz auf und weckt das Interesse auf den eigentlichen Garten.”

Simon Stix
Daher gestaltete Simon Stix Vor- und Hauptgarten in formalem Stil – das strahlt Ruhe aus und lässt den Raum größer erscheinen, als er tatsächlich ist. Zum ruhigen Gesamteindruck trägt auch die reduzierte Materialwahl bei: Holz für die Terrasse, Kalkstein für die Trittplatten – mehr nicht. Im Vorgarten führen Trittplatten an Staudenbeeten und Eibenkugeln vorbei zum kleinen Sitzplatz, der mit Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) in Tontöpfen aufwartet. Das wirkt einladend und weckt das Interesse auf den eigentlichen Garten. Im Hauptgarten galt es zunächst den lästigen Höhensprung beim Betreten der Terrasse mit einem Holzdeck aus Thermo-Esche zu überbrücken. Formal geschnittene Hecken und Gehölze in Schirmform geben dem Garten seinen Rahmen. Hortensien- und Staudenbeete bieten dazu einen lebhaften Kontrast und sorgen für Dynamik im Wechsel der Jahreszeiten. Rasen ist absolut verzichtbar – schon allein wegen der aufwendigen Pflege bei kleiner Fläche. Statt seiner nimmt ein formales Pflanzbeet aus Eibenkugeln und Lavendelsträuchern der Sorte 'Dwarf Blue' (Lavandula angustifolia) das Zentrum des Gartens ein. Den Abschluss bildet eine dunkelgrüne Eibenhecke, vor der die großen weißen Blütenbälle der beliebten Hortensie 'Annabelle' (Hydrangea arborescens) umso strahlender wirken. „Die durstigen Sträucher benötigen allerdings eine Bewässerung, damit sie auch in trockenen Sommern keine braunen Blätter bekommen und so möglichst lange blühender Blickfang bleiben“, rät Simon Stix. Auch für Privatsphäre ist gesorgt – in Reihenhausgärten immer ein Thema und gar nicht so einfach zu bewerkstelligen, will man sich nicht selbst „einkasteln“. Schöner geht es mit Solitärgehölzen wie der Kupferfelsenbirne (Amelanchier lamarckii, Hochstamm), die zu jeder Jahreszeit eine Augenweide ist. Allein durch ihren Habitus wirken auch die Schirmplatanen (Platanus acerifolia). Sie bilden eine Verlängerung der Holzpergola, deren Dach wiederum von den Blättern einer Glyzine (Wisteria) gedeckt wird. Sichtschutz gewähren auch die hüfthohen Holzwände aus Thermo-Esche, auf die drei Edelstahlseile gespannt sind – ein Kletter-Eldorado für die Berg-Waldrebe (Clematis montana 'Rubens') mit ihrem reichen Blütenschmuck. Die Sorte ist übrigens nicht anfällig für Clematis-Welke. Über das Jahr veranstalten Stauden wie Steinquendel (Calamintha nepeta 'Triumphator'), Roter Sonnenhut (Echinacea purpurea 'Magnus'), Storchschnabel (Geranium Hybride 'Pink Penny') und Hohe Fetthenne (Sedum telephium 'Herbstfreude') fröhliche Farbspiele vor den Holzwänden. Selbst für ein kleines ebenerdiges Wasserbecken ist noch Platz, ohne die 80 m² zu überfrachten. Eigentlich gibt es bei solch guten Beispielen ab sofort keine Ausreden mehr für Schotter-Vorgärten und langweiliges Einerlei-Grün aus Rasen und ein paar Sträuchern.
