Verborgene Idylle mit Wasser und Wald

Wasserlandschaft im Verborgenen

„Die Abgeschiedenheit macht den besonderen Reiz aus. Kommt man den gewundenen Weg entlang, erblickt man erst nach der Kurve die große Wasseranlage. Sie liegt auf einer Plattform in relativ steiler Hanglage, umgeben von Wald und extensiven Wiesen“, beschreibt Anja Gut den verschwiegenen Ort.

Vorgefunden hatte die Schweizer Planerin eine etwas in die Jahre gekommene Anlage im Stil eines klassischen Landschaftsgartens. Vor allem die Bepflanzung wirkte mit den getrimmten Rasenflächen und zahlreichen Azaleen nicht mehr zeitgemäß. „Wir wollten den natürlichen Stil erhalten, diesen aber modern interpretieren. Konkret war ein Schwimmteich gefragt, welcher sich in die Landschaft einbettet und von allen Seiten erlebbar ist“, berichtet Anja Gut. Anspruch der Planerin ist es von Anfang an, die weitläufige Anlage und ihre Teilräume über die Vegetation zu gliedern. Großgehölze (z. B. Waldkiefer - Pinus sylvestris, Zierkirsche - Prunus 'The Bride') und Flächen mit Stauden- und Gräserbändern, konzipiert als naturalistische Mischpflanzungen, stellen einen gestuften weichen Übergang zum Wald her und betonen den Eindruck einer Lichtung. Diverse Riedwiesenpflanzungen unterstützen die naturnahe Stimmung der weitläufigen Teichlandschaft. Extensive Blumenwiesen begleiten den Zugangsweg hinab zum Teich, ergänzen die Staudenpflanzungen am gegenüberliegenden Hang. „Spannend war der Einsatz von Blumenwiesen-Pflanzziegeln (Sellana Pflanzziegel, Fa. Labhart), der in dieser Dimension ein Novum für uns war. In zwei Tagen fanden wir eine fertige Blumenwiese vor, die sonst für den Anwuchs 2 bis 5 Jahre benötigt“, berichtet Anja Gut. Bei Pflanzziegeln wird, ähnlich wie bei Rollrasen, der Boden gleich mitgeliefert. Bleibt abzuwarten, wie sich die Artenzusammensetzung der Wiese dort weiterentwickeln wird.

Lage des GartensDach-Region
Größe2.500 m²
PlanungsbüroHariyo Freiraumgestaltung GmbH
 
PlanungsbüroHariyo Freiraumgestaltung GmbH
Zum Profil
AusführungSalamander Naturgarten AG
FotografieBenedikt Dittli Fotografie
Ein Wasser-Juwel als ‚Hideaway’ zum Längen-Schwimmen inmitten fantastischer und idyllischer Natur.

Anja Gut

Unauffällig integriert sich das große Badehaus inklusive Technikraum (Zusammenarbeit mit Hochbau) in die Hanglage. Das begrünte Dach nimmt das Gefälle auf und verschmilzt mit dem Gelände, sodass der Eindruck entsteht, als würde der Hang darüber hinweg laufen. Großzügige Holzdecks bieten ausreichend Aufenthaltsraum um die große Wasserfläche (500 m2). Der Schwimmteich (Kat. 3 Holzbauweise System Salamander) besteht aus einem 25 x 8 m großen Holzbecken und einem langen Steg, der nahezu um das ganze Becken verläuft. „So lässt sich die Wasserfläche hautnah erleben – es ist ein Gefühl, als würde man über dem Wasser schweben“, beschreibt Anja Gut. Gleichzeitig dient der Steg auch ganz praktischen Dingen wie der Teichpflege. An dem großen Schwimmbecken aus Tannenholz fallen Beläge an, die so vom Steg aus bequem entfernt werden können. Auch die großen Findlinge am Rand der Wasserfläche verbinden das Schöne mit dem Praktischen: Sie sind nicht nur Gestaltungselement, sondern fungieren als Trittsteine für die Pflege der Pflanzen in der Regenerationszone. Eine üppige Uferbepflanzung und diverse Pflanzen der Wassertiefenzonen – vom Sumpfbereich bis zur Tiefwasserzone (submers) mit allein 13 verschiedenen Seerosensorten – beleben die reizvolle Wasserlandschaft. Kein Wunder, dass dieser Ort zu einem „Hotspot“ der Biodiversität mit großer Amphibienpopulation geworden ist, auch Ringelnattern sind dort zuhause. Und abends kommen die Rehe aus dem nahen Wald, um aus dem natürlichen Badegewässer zu trinken.

Impressionen