
Haus und Landschaft in perfekter Harmonie
Die Verbindung von Haus, Garten und Landschaft, die Raumaufteilung, das Pflanzkonzept, die Berücksichtigung ökologischer Belange – all dies ist in diesem Garten überzeugend und vorbildhaft.

„Die intensive Zusammenarbeit mit Bauherren und Architekten hat ein ‚Ganzes‘ mit vielen Nutzungsmöglichkeiten und Gartenszenen entstehen lassen.”

Burkhard Damm
Eine dieser Achsen bildet der lange Hauptweg, der den Vorgarten mit der Landschaft hinter dem Haus verbindet. Die „Gräserdrift“ aus trockenresistenten Gräsern und Stauden formt eine zweite Achse. Sie führt direkt am Haus vorbei in die Landschaft, sodass man am Esszimmertisch des Hauses gefühlt im Grünen sitzt. „Dieses 75 m lange und 3,5 m breite Beet verbindet den Vorgarten mit der Landschaft, bildet ein belebtes Rückgrat des Gartens und ist zu jeder Zeit von allen Seiten erfahrbar. Zudem verdeckt es durch die hohe Bepflanzung den Poolbereich“, so Burkhard Damm. Die dritte Achse mit dem „Rasen-Wiesenstreifen“ bewirkt, dass die Landschaft des Niederrheins über die Pferdekoppeln hinter dem Grundstück und eine neu angelegte Blumenwiese ohne Unterbrechung direkt durch das Haus „fließt“. Vorhandene Bäume, auch die der Nachbarschaft, werden in das Konzept integriert und mit neuen Gehölzen zusammengefügt. So entstehen Räume, die in verschiedene Pflanzbereiche gegliedert werden. Da die Ostseite des Hauses mit großen Fenstern direkt an die Nachbarbebauung grenzt, richtet Burkhard Damm hier ”Schaufenstergärten” mit jeweils einem besonderen Gehölz (u. a. Zanthoxylum simulans, Parrotia persica, Malus toringo) „als Bild” ein. Gleichzeitig ist für Sichtschutz gesorgt. Eine artenreiche Unterpflanzung mit u. a. Digitalis grandiflora, Aruncus dioi- cus und Lamium orvala 'Album' belebt die schattigen Bereiche. Der Vorgarten, mit Stauden, Sträuchern und Hecken gegliedert, gestaltet der Planer als „flo- rale Einladung“. Eine harte Trennung zwischen Vor- und Hausgarten gibt es nicht – das landschaftliche Konzept fin- det seine konsequente Anwendung ebenso im Vorgarten. Auch in puncto Nachhaltigkeit beeindruckt das Konzept von Burkhard Damm. Das Regenwasser, inklusive das des Hausdachs, versickert komplett auf dem Grundstück. Die Außenküche (Arbeitsplatz) greift die bestehende Fassade eines Nachbarschuppens auf und ist bewusst ins Zentrum gerückt. Sie besteht ebenso wie der Holzzaun aus heimischer Lärche. Der Bodenbelag (Limes Dolomit) stammt aus Deutschland, wurde bereits im Haus verwendet und findet seine logische Fortführung im Außenraum. Auf eine automatische Bewässerung mit Plastikschläuchen wird verzichtet, da die Bepflanzung nach dem Anwachsen weitgehend ohne zusätzliches Wasser auskommt. Die Dachflächen sind, soweit möglich, mit extensiver Begrünung belebt und einen Teil der „Schädlingsbekämpfung” übernehmen die hauseigenen Hühner gratis. Es ist ein Garten, der von Gespür, Feinsinn, fundierten Pflanzenkenntnissen und großem Sachverstand zeugt. Details wirken selbstverständlich und fügen sich in das „große Ganze“ ein. Das Konzept der „fließenden Landschaft“ überzeugt, verbindet es doch Haus, Garten und angrenzende Landschaft zu der so oft und gerne zitierten harmonischen Einheit, die hier tatsächlich Wirklichkeit wird.
