Hortus Conclusus mit Wellness-Faktor
Von 0 auf 100 hat es diesen Garten mit Pool katapultiert, nachdem Davit Arican erst einmal mit ihm fertig war. Aus schlichtem Grün wurde ein Pool-Garten mit Wellnessfaktor.
Wie eine Insel liegt die Anlage in der Umgebung, schottet sich nach außen hin klar ab. Es existiert auch keine gestalterische Anbindung an das Wohnhaus der Familie, das etwa 150 m entfernt liegt. Es ist ein Hortus conclusus des Körperkults, komplett umschlossen von Sichtschutzwänden, die ein ungestörtes Bad garantieren. So wird der benachbarte Lagerplatz des Nachbarn und die nahe Straße effektiv ausgeblendet, die den Rückzug und die Erholung nur stören würden. Um die schützenden Wände schmiegt sich eine Rot-Buchenhecke, vor die Davit Arican Staudenrabatten gesetzt hat, welche gleichermaßen lebendige Vielfalt für das Auge und Nahrung für Insekten bieten. Im Bereich des Pools werden die Stauden durch Gräser ersetzt – assoziativ zum Thema Wasser – Gartenbambus (Fargesia) am Whirlpool und an der Dusche, der keine Rhizome ausbildet. Die Dusche, aus Treibholz und einer alten Gieskanne gebaut, stammt von dem Künstler Marco di Franco (Outdoorduschen. de) aus Niedersachsen. Herzstück des Gartens ist der Pool- Bereich mit dem Sternmoos-Podest. Unablässig plätschert klares Wasser aus Quaderblöcken ins Schwimmbecken und entfaltet seine erfrischende und gleichzeitig beruhigende Wirkung. Ruhebereiche rund um den Pool laden zum Entspannen nach dem Bad ein. Abends wird die Szenerie sacht und indirekt beleuchtet. Säulen-Eichen (Quercus robur 'Fastigiata') und zu Kuben geschnittene Hainbuchen (Hochstamm) unterstreichen die klaren Linien des Pool-Gartens und betonen die Sichtachsen. „Die drei Säulen-Eichen neben dem Pool lenken den Blick in die Vertikale, damit der Garten an dieser Stelle breiter wirkt. Die Kubus-Buchen arbeiten die Verlängerung der Achse des Pools auf das Sternmoos-Podest im Zentrum des Gartens heraus“, erklärt der Gartenplaner. Dort kann man es sich im Schatten der Hainbuchen bequem machen, die Füße ins weiche, begehbare Sternmoos (Sagina subulata) gestreckt. Die Sitzelemente dort bestehen aus recyceltem Azobé-Holz, das von dänischen Kaimauern stammt. Solch alte Materialien mit einer neuen Funktion zu belegen – das ist kreativ und gibt dem Garten eine besondere Note. Sorgfältig ausgewählte Gehölze, wie die Gleditschie (Gleditsia triacanthos) oder der große Amberbaum (Liquidambar styraciflua), sind Gerüstbildner und Blickfang zugleich. So bieten sich von jedem Sitzplatz aus interessante Blickpunkte und Perspektiven. Mit den Stauden- und Gräserbeeten löst sich die strenge Geometrie des Pool-Bereichs zu den Rändern des Gartens auf.