Ein Hausgarten

Rosenromantik in wilder Wiesenlandschaft

"Familienidyll" ist wohl das Wort, das einem bei diesem Garten als erstes einfällt.

Was für eine Lage – ganz nah am historischen Zentrum der Weltkulturerbe- Stadt und trotzdem mitten in der Natur. Haus und Garten sind umgeben von bewaldeten Hügeln. Der Hanggarten, entstanden auf einer alten Obstbaumwiese, fügt sich in die umgebende Landschaft. Viele der alten Apfelbäume wurden während des Hausbaus bewahrt, sodass der natürliche Charme der Wiesenlandschaft erhalten wurde. Es ist kein repräsentativer Garten – so etwas wäre auch nichts für eine achtköpfige Köpfige Familie mit Hund, Hasen und Hühnern. In diesem Garten wird Obst und Gemüse angebaut, wird gefeiert, durch den Garten getobt oder wahlweise geradelt, mit Wasser und Sand gebaut, auf alte Obstbäume geklettert, werden Tiere versorgt – kurz gesagt, hier findet Leben statt. Deshalb trifft man auch häufig wenigstens ein Mitglied der Familie im Garten an. Landschaftsarchitektin Ina Weibelzahl empfand es als besondere Freude, für die Familie einen naturnahen Garten gestalten zu dürfen, der möglichst jedem Mitglied gerecht wird.

Lage des GartensBamberg (D)
Größe3.000 m²
PlanungsbüroAlbrecht Garten- und Landschaftsbau
Zum Profil
FotografieAlbrecht, Gärtner von Eden
Idyllisch, romantisch, verwunschen – mit diesen Adjektiven lässt sich der naturnahe Garten wohl am besten beschreiben. Er bietet genug Platz und Raum, sodass sich jedes Familienmitglied entfalten kann.

Ina Weibelzahl

Schon während der Bauphase wird die Planerin hinzugezogen, damit Haus- und Gartenarchitektur zusammenpassen, die regionalen Materialien ein homogenes Gesamtbild ergeben. So fällt die Wahl z.B. bei den Bodenbelägen im Haus und den Belagsflächen im Garten (Eingangsplatten, Blockstufen, Terrasse, Natursteinmauer) auf ein und denselben regionalen Naturstein (Kirchheimer Muschelkalk). Das wirkt großzügig und bringt Ruhe in die Gestaltung. Zur Straße fassen typische Landschaftsgehölze wie Weißdorn, Holunder und Hainbuche das Grundstück ein. Die Bepflanzung an der Hauptterrasse ist dagegen der Inbegriff der Romantik – Edelrosen wie 'Madame Anisette' verbreiten mit ihren apricotfarbenen Schalenblüten Anisduft am Sitzplatz. Neben all ihrer Schönheit gelten sie zudem als hitze- und regenbeständig. Begleitet wird die duftende Pracht von typischen Rosenstauden wie Frauenmantel (Alchemilla mollis), Schleierkraut (Gypsophila paniculata 'Flamingo') und Lavendel (Lavandula angustifolia 'Hidcote Blue'). Diese romantische Bepflanzung zieht sich durch den Garten, wird mit Gräsern (Pennisetum alopecuroides 'Hameln'), Purpurfarbenem Sonnenhut (Echinacea purpurea 'Magnus') und Astern für den Herbstschmuck ergänzt. Von Anfang an sind die Kinder der Familie bei den Pflanzarbeiten dabei, werden eingebunden, sodass sie mittlerweile viele der Pflanzen kennen. Einer der Söhne hat sich sogar freiwillig für die Pflege der Beete gemeldet, quasi als Ehrenamt. Von der romantischen Hauptterrasse führen Blockstufen hinab in den „wilden“ Teil des Gartens zu weiteren Sitzplätzen, Spielecken und Rückzugsorten, etwa im Schutz der wärmespeichernden Natursteinmauer. Von dort schlängelt sich ein schmaler Pfad den Wiesenhang hinab zu einem kleinen „Durchschlupf“, der hinaus in die Landschaft führt. Zusätzlich säte Ina Weibelzahl auf dem warmen, trockenen Standort eine Sommerblumenmischung („Veitshöchheimer Pastelltöne“) mit u.a. Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus 'Mixture'), Klatschmohn (Papaver rhoeas 'Shirley Single'), Garten-Skabiose (Scabiosa atropurpurea 'Mix') und Blauem Schopfsalbei (Salvia horminum 'Blue Monday' ) aus. Seitdem hat sich die Wiese weiterentwickelt – bestimmte Arten versamen sich leichter und setzen sich durch, andere verschwinden wieder, aber das wird im naturnahen Garten in Kauf genommen. Dazu passt auch, dass Totholz auf dem Grundstück verbleiben darf – es ist wertvoller Lebensraum für viele Insekten und damit ein wichtiges Element, ohne die Gestaltung zu stören.

Impressionen