
Von Rebmauern, Kernsanierungen und Portugiesischem Lorbeer
Eine wahre Herausforderung! Besonders viel Fantasie und auch besonders viel Liebe verlangte das Projekt am Rande der schwäbischen Metropole.

„Aus einem zugewachsenen Grundstück und einer völlig maroden Hausstruktur wurde eine harmonische Gesamtanlage für Haus und Garten geschaffen.”

Stephan Arnold, Otto Arnold, Andreas Käpplinger
Diese Mauern hier bestehen aus Jura-Kalkstein und passen mit ihrer warmen, natürlichen Anmutung sehr gut zur Riemchen-Verblendung am Haus. Trotz des großen Gebäudekörpers, der auf dem Grundstück viel Platz einnimmt, hat Andreas Käpplinger versucht, möglichst viel Grün unterzubringen: Etwa mit Lavendel, Waldsteinien (Waldsteinia ternata), Storchschnabel, Waldsimsen (Luzula sylvatica), Seggen, Lilien, Funkien und Anemonen in den Pflanztaschen der Trockenmauern, entlang des Treppenaufgangs oder an der Hausmauer. Oder aber mit der Hecke aus Eibe und Portugiesischem Lorbeer, die das Grundstück einfasst. Und natürlich mit großen, markanten Solitären, die dem Garten die Aura eines alten, eingewachsenen Gartens verleihen. Ein solcher Raumbildner ist die zweistämmige Sumpfeiche (Quercus palustris), die den Eingangsbereich prägt und mit ihrer intensiven Herbstfärbung von Gelborange bis Bronze der Hingucker schlechthin ist. Früher war dieser Raum ein trostloser Abstellplatz für Autos – nun ist er der würdige Auftakt für das wiederbelebte Wohnhaus. Von dort führen breite Treppen hinauf zum wettergeschützten Eingangsportal am Haus, von dessen Dach Lenzrosen (Helleborus orientalis 'Red Lady'), Teppich- Japan-Seggen (Carex foliosissima 'Ice dance') und der besonders blühfreudige Storchschnabel 'Rozanne' (Geranium Hybride) Gäste willkommen heißen. Trittplatten führen um das Haus herum bis zur Holzterrasse mit formalem begehbarem Wasserbecken. Ein paar Stufen tiefer gelangt man zum Bereich der Kinder: einer Rasenfläche zum Toben und Spielen mit Apfel- und Birnenspalieren, deren Früchte gleich frisch vom Baum verdrückt werden können. Selbst auf der Dachterrasse im ersten Stock profitiert die Familie von der neuen Gestaltung: ein Spalier aus Amberbäumen (Liquidamer styraciflua), auf der Pflanztasche an einer der Trockenmauern platziert, garantiert auch hier ungestörte Mußestunden.
