Privatgarten im nördlichen Alpenraum

Reminiszenz zur Naturlandschaft

Die schönste Inspiration ist immer noch die Natur, egal ob in der Literatur, Kunst oder eben im Landschafts- und Gartenbau - wobei hier der Sprung natürlich nicht ganz so groß ist.

Vom Zauber der Naturlandschaft hat sich Hendrik Scholz bei seinem Konzept für diesen Hanggarten inspirieren lassen. Wilde Felsabbrüche der nahen Berghänge mit ihren Initialfluren und Verbuschungsstadien brachten ihn auf die Idee, mit einer Landschaftstreppe die Höhenunterschiede auf dem Grundstück zu überwinden. „Dem beeindruckenden Panorama war nichts entgegenzusetzen.“

Lage des GartensHeinsberg, Nordrhein-Westfalen
Größe des Gartens4.500 m²
PlanungsbüroPfrommer + Roeder Freie Landschaftsarchitekten
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AusführungHainmüller Gartengestaltung e.K.
FotografieFotografie Thomas Wolf
Die Hangstufen und – Terrassen überspielen die enge räumliche Situation und schaffen am steilen Hang eine Großzügigkeit im Zusammenspiel von Stein und Pflanze.

Ulf Roeder, Marie-Therese Ludwig, Hendrik Scholz

„Es galt, die Blicke zu lenken, die Weite mit einzubeziehen und Reminiszenz zur natürlichen Landschaft zu schaffen“, sagt der Landschaftsarchitekt. Diesem faszinierenden Blick öffnet sich auch das raumgreifende Wohnhaus mit seinen Terrassen auf drei verschiedenen Ebenen. Dazu sollte ein repräsentativer Garten mit landschaftlicher Anmutung entstehen, der den unteren Saunagarten an die obere Panorama-Terrasse anbindet und seine Wirkung von der Wohnebene aus entfaltet. Von oben gesehen, erinnert die Anlage an einen aufgefalteten Fächer mit Stäben aus hellem Dolomit und einem grünen Blatt aus Stauden, Gräsern und Rasen. So wie die Felsen sukzessive von der Vegetation erobert werden, so sollen auch die Pflanzen die Stufen nach und nach überwachsen. Dann wird sich der Stein der lebendigen Pflanzenwelt unterordnen, die strengen Mauern sich im Grün auflösen. Blühgehölze, Stauden und Gräser unterstreichen die fließenden Abstufungen aus Dolomit und gliedern den Raum spielerisch. „Die Hangstufen und -terrassen überspielen die enge räumliche Situation und schaffen Großzügigkeit im Zusammenspiel von Stein und Pflanze. Es ist keine schnöde Treppenanlage. Die Qualität der Natursteinarbeiten verleiht der Geste Klarheit und Ruhe“, führt Hendrik Scholz aus. Als besondere Herausforderung empfand er es, den Gartenraum nicht primär von der Wohnebene zu entwickeln, sondern den Weg über die Treppen als das eigentliche Gartenerlebnis zu verstehen. Entgegen der Orientierung des Grundstücks zum Berg-Panorama ergab sich so eine „introvertierte Haltung“. Dichte Hecken aus Rhododendren und Eiben schaffen eine ruhige Kulisse an den Grundstücksgrenzen. Trotz der Geschlossenheit sind die einzelnen Gehölze gut erkennbar, denn ihre Abfolge wird immer wieder mit verspringenden Säulen-Eiben aufgelöst und zusätzlich mit Rhododendren aufgelockert. Später einmal wird die Hecke einen Sichtschutz von etwa 3 Metern erreichen, ohne dem Ausblick auf die beeindruckende Bergwelt jemals im Wege zu stehen.

Impressionen