Neues Leben unter alten Wurzeln

Leben mit alten Bäumen

„Es ist ein Garten, welcher die Natur und die Gebäudearchitektur respektiert und würdigt“, resümiert der Planer dieses Projekt.

Hier dreht sich alles um die Bäume, genauer eine stattliche etwa 80 Jahre alte Rotbuche (Fagus sylvatica), eine Douglasie (Pseudotsuga menziesii) und eine Zeder (Cedrus), alle unter Bestandsschutz, prägen die Atmosphäre dieses Gartens mitten in der Stadt. Sie blenden die umgebenden mehrstöckigen Gebäude und Industriebauten aus, locken Vögel in den Garten, schaffen mildes Licht. Kein Wunder, dass der Erhalt dieser mächtigen Gehölze die Planung des Landschaftsarchitekten bestimmt. Und noch ein weiteres Relikt vergangener Zeiten wird zum wichtigen Element der Gestaltung als raumbildender Hintergrund: eine historische Ziegelmauer, die das Stadtgrün mit ihrem Charme der Vergänglichkeit einfriedet. Sie wird mit Bedacht so belassen, wie sie ist. Ansonsten entsteht der Stadtgarten aus einem verwahrlosten Außenbereich neu. Es wird ein Garten mit eleganter wohnlicher Atmosphäre, der zum Flair des französisch anmutenden Stadthauses passt: ausgestattet mit einem repräsentativen Hauszugang, neuen Pflanzzonen, einer zentralen Terrasse direkt am Haus und einem weiteren Sitzplatz unter Bäumen.

Lage des GartensNordrhein-Westfalen (D)
Größe470 m²
PlanungsbüroTerramanus Landschaftsarchitektur
 
PlanungsbüroCrämer & Wollweber GmbH
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AusführungCrämer & Wollweber GmbH
FotografieManuel Sauer
Mit seinen eindrucksvollen Bäumen und der historischen Ziegelmauer bot das Grundstück die Chance, einen charaktervollen Garten zu schaffen, der vom ersten Tag an wie unberührt wirkt, als wäre er schon immer so gewesen.

Manuel Sauer

Die Erweiterung des Hauszugangs zu einem repräsentativen Entree machte eine stabile Wurzelbrücke nötig, um die dort stehende Buche nicht zu beeinträchtigen. Daher nimmt eine verzinkte Stahlkonstruktion auf Punktfundamenten die Natursteinplatten auf, damit sich der Untergrund nicht mehr bewegen kann und die Platten nicht springen. Das hat Auswirkungen auf die gesamte Gestaltung: Eine Treppe ist nun erforderlich, gleichzeitig muss ein Mauerwerk das entstandene Plateau seitlich abfangen. Unterschiedlich hohe Mauern, teils als breite Sitzmauer ausgeführt, begleiten die neue Wegeführung und fassen gleichzeitig die Bäume ein. Sie verbinden das Haus mit dem neuen Sitzplatz und der Douglasie am Gartenrand. Es entsteht das Bild eines terrassierten Gartens mit einem Plattendeck, aus dem sich die mächtigen Bäume erheben. Die Mauern sind verputzt, nehmen den Charakter des Hauses auf , sodass die Idee des Außenwohnraumes verstärkt wird. „Dadurch wird der Gartenbereich noch deutlicher als Teil des Hauses wahrgenommen“, erklärt der Landschaftsarchitekt. Damit unter den Bäumen auch etwas wächst, wird der Boden zwischen den Wurzeln von Hand gut gelockert und eine ca. 10 cm dicke Schicht zur Bodenverbesserung aufgetragen. Schatten- und trockenheitsverträgliche Pflanzen, die im „Lebensbereich Gehölzrand“ zu Hause sind, kommen mit den Bedingungen gut klar. Es sind Blattschmuckstauden, wie Hosta und Silberkerze (Cimicifuga) sowie Elfenblumen (Epimedium), aber auch Farne und Gräser (z. B. Japan-Segge – Carex morrowii). Eine Tropfbewässerung unterstützt die Pflanzungen im unmittelbaren Traufbereich der Altbäume. Besonders prägend sind die duftenden immergrünen Magnolien (Magnolia grandiflora 'Galissoniere') als raumbildende Sichtschutzbäume mit eleganter Blüte und Blattwerk. Für Manuel Sauer passen sie besonders gut zu historischen Stadtvillen. Liebliche Pflanzen wie eine Kletterrose und Hortensien verbreiten dazu romantisches Flair.

Impressionen