
Kleines Refugium in Weiß
Zwei Generationen teilen sich ein Haus und ein Grundstück – bei den heutigen Bodenpreisen und der beschränkten Verfügbarkeit von Grund und Boden kein Einzelfall. Jeder hat eigene Bedürfnisse, je nach Lebensabschnitt. Daher kommen die Familienmitglieder überein, eine klare Zäsur zu ziehen und den Garten aufzuteilen.

„Das Ahornquartett in dem weißen wilden Pflanzbeet mit der klaren Wegestruktur ist klein, aber fein und begeistert mich immer wieder aufs Neue.”

Andreas Käpplinger
Tatsächlich wirkt die Gestaltung mit ihrer Konzentration auf die Farben Weiß und Grün angenehm ruhig, ohne jemals langweilig zu sein. Im Gegenteil – der kleine Gartenraum ist dank Baumkarree und den weiß blühenden Staudenschönheiten wie Dreiblattspiere (Gillenia trifoliata), Schnee-Storchschnabel (Geranium sanguineum 'Album'), Weißer Sonnenhut (Echinacea purpurea 'Alba') und Sterndolde (Astrantia major) zu einem einladenden Rückzugsort geworden. Besonders sommerlich luftig-leicht wirkt das Pflanzbild aus Dünnblättrigem Federgras (Stipa tenuissima 'Ponytails'), Rispenhortensien (Hydrangea paniculata 'Limelight') und Prachtkerzen (Gaura lindheimeri). Außer den Hortensien sind die meisten der Pflanzen weitgehend hitzeresistent – eine automatische Bewässerungsanlage gibt es nicht. Vielmehr sorgt die Gartenliebhaberin selbst für das Wohlergehen ihrer Pflanzen und gießt nach Bedarf. Für Andreas Käpplinger steht fest, dass ein Garten in Zeiten des Klimawandels auch ohne automatische Bewässerungsanlage funktionieren muss. Alle Pflanzen brauchen Wasser – so viel steht fest. Besser als jeder Automatismus ist jedoch das Auge des aufmerksamen Gärtners, der seine Pflanzen dann mit dem Elixier des Lebens versorgt, wenn sie es wirklich brauchen.
