Garten mit Wasser

Lieber Wasser statt Rasen

Wasser hat als Gestaltungselement eine lange Tradition.

Wasser hat als Gestaltungselement eine lange Tradition – Menschen fühlen sich von ihm angezogen, suchen seine Nähe auf. So ist es nicht verwunderlich, dass dieses Element des Lebens in jedweder Form in Gärten gefragt ist. Es kann ausgleichend wirken, etwa als stiller, ruhiger Teich, oder aber anregend in Form eines Brunnens mit fröhlichem Geplätscher im Hintergrund.

Lage des GartensWerne, Nordrhein-Westfalen
Grösse400 m²
PlanungsbüroDaldrup Gärtner von Eden
Zum Profil
AusführungDaldrup Gärtner von Eden
FotografieMTRES Fotografia, Miguel Tres (für Gärtner von Eden) / Michael Daldrup
Auch formale Gärten leben durch das Grün, daher haben wir großflächig Stauden und Gräser in den Garten eingebracht.

Michael Daldrup

Auch in einem kleinen Stadtgarten muss man nicht darauf verzichten, wenn man etwa den Rasen gegen eine Wasserfläche eintauscht, wie in diesem 400 Quadratmeter großen Garten im nördlichen Ruhrgebiet geschehen. Dieser Designergarten lässt mit seinen architektonischen Formen den kleinen Gartenraum hell und klar wirken. Form und Proportionen passen zum Gebäude und zur Terrasse, die sich weit zum Garten hin öffnet. Im Mittelpunkt steht ein Wasserbecken, das in seiner Gestaltung zum modernisierten Haus passt. Da der Garten sich wie ein ausgebreitetes Handtuch vor der Terrasse erstreckt, hat Gartenplaner Michael Daldrup diese Form aufgebrochen, indem er das Becken quer zur Terrasse in den Raum legte und so gleichzeitig für mehr Tiefenwirkung sorgte. Vom erhöhten Terrassensitzplatz aus verläuft nun die Sichtachse über das Becken bis zur Riemchen-Mauer aus Schiefer mit der Wasserschütte, die den Blick hält. Rechts und links dieser zentralen Achse wurde nicht mit blütenreichen Gewächsen und filigranen Gräsern gespart. „Auch formale Gärten leben durch das Grün, daher haben wir großflächig Stauden und Gräser in den Garten eingebracht“, sagt Michael Daldrup. Wichtig war ihm, bereits die erhöhte Terrassenebene mit einem üppigen Pflanzbeet einzufassen, um sie so in den Garten einzubinden. Über Stufen gelangt man von der Terrasse zur zweiten Ebene, auf dem sich das Wasserbecken und ein weiterer Sitzplatz auf einer hellen Splittfläche aus Kalkstein befindet. Großformatige Trittplatten aus grauem Schiefer führen zum Wasserbecken und durch die Kiesfläche, ein edles Material, das auch für die Terrasse verwendet wurde. Um die Splittfläche laufen Beete, die mit Hortensien, Storchschnabel, Sonnenhut, Lavendel, Ziersalbei und Seggen (Carex) bewachsen sind. So wird das steinerne Areal mit einer großen, lebendigen Pflanzfläche ausgeglichen. Die Hecke aus Lebensbaum (Thuja), die das Grundstück abschirmt, war übrigens schon vorhanden. Michael Daldrup ist zwar kein Fan der Thuja, wie er sagt, aber er riet dazu, die Hecke zu belassen, da sie hoch, dicht und vital ist und somit ihren Zweck erfüllt. Sie tritt überdies in den Hintergrund und wird kaum wahrgenommen, denn vor dieser immergrünen Wand haben sechs Hochstamm-Spaliere aus Hainbuche Platz genommen, die gleichzeitig das große Dach des Nachbarhauses verdecken, ohne selbst viel Platz zu beanspruchen. So steht der ungestörten Entspannung am Wasser nichts mehr im Wege.

Impressionen