LAU28

Der Garten der vier Combattenti

Arbeit mit Kunst: Vier Kämpferinnen wachen über diesen Garten

„Die besten Gärten entwickeln sich aus einer Idee hin zum Detail. Erst findet sich in ausgiebigen Diskussionen das Gesamtkonzept. Es muss mit dem Bau begonnen werden, sonst fallen keine Entscheidungen“, ist Alexander Koch überzeugt. An diesem Garten arbeitete der Gartenarchitekt drei Jahre. Während dieser Zeit brachten sich die Auftraggeber immer wieder mit Wünschen und eigenen Ideen ein, an die der Garten fortwährend angepasst wurde. Platz bietet das weitläufige Grundstück reichlich. Auch die Lage, eingebettet in öffentliche Parkanlagen mitten in der Großstadt, ist von Vorteil. Doch zunächst müssen die Voraussetzungen für eine ansprechende Gartenarchitektur geschaffen werden. Denn dort, wo sich jetzt das „Felsenbad“ befindet, stand mitten im Garten eine Fichte (Picea abies) gigantischen Ausmaßes: 23 m hoch und 12 m breit. Jetzt ist Platz für den gewünschten Schwimmteich (Felsenbad) mit einer Schwimmstrecke von immerhin 20 m. Der Einstieg befindet sich gleich an der Terrasse, die mit einer Aufkantung in Form einer Sitzmauer gegenüber der Wasserfläche begrenzt ist. Jenseits der Sitzmauer lösen sich die klassisch strengen Formen am Haus auf und gehen in die freien Linien einer Parklandschaft über.

Lage des GartensMünchen, Bayern
Größe2.890 m²
PlanungsbüroKoch+Koch GartenArchitekten
PlanungsbüroKOCH+KOCH GartenArchitekten
Zum Profil
AusführungNaturWerk GmbH; Staudenpflanzung: Blumen & Gärten, München
FotografieAlexander Koch
Die Kunst liegt in der Erkenntnis, dass die Zeit nie genug ist für einen runden Garten!

Alexander Koch

Ein geschwungener Weg führt am Schwimmteich vorbei in den landschaftlichen Teil und scheint sich dort in der Tiefe des Gartens zu verlieren. Im flaschengrünen Teichwasser spiegelt sich „Marisa Albanese“, eine der vier Skulpturen (Combattenti, Kämpferinnen) der gleichnamigen italienischen Künstlerin (1947–2021). „Die Idee, an markanten Punkten des Gartens mit Kunst zu arbeiten, kam erst mit den letzten Pflanzungen auf“, sagt Alexander Koch. Also hat der Gartenarchitekt den Skulpturen besondere Gehölze zugewiesen und sie auf Postamente aus Stahlplatten platziert, die er eigens für sie entwickelte. So in Szene gesetzt, werden sie zu ungewöhnlichen Blickpunkten im weitläufigen Garten. „Marisa Albanese“ sitzt im Schatten des Pflaumenblättrigen Weißdorns (Crataegus prunifolia) am Wasser; im Vorgarten ist „Artemisia Gentileschi“ (Malerin, 1593-1654) der schirmförmige Sieben- Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium micoinoides) zur Seite gestellt. Er blüht und duftet von August bis Oktober, wenn es kaum mehr Blüten im Garten gibt. Unter einer Magnolie in Terrassennähe sitzt „Chiara d’Assisi„ (Klara von Assisi, 1194– 1253) und „Rosa Luxemburg“ (1871– 1919) thront auf dem Hügel im landschaftlichen Teil des Gartens neben einer Blutbuche (Fagus sylvatica 'Purpurea').

Impressionen