
Polygonale Verbindungen
Auch ein liebevoll gepflegter Garten verdient ab und zu ein kleines Facelift. So war es bei diesem Projekt, das nun mehr denn je in grüner Pracht erstrahlt.

„Die neue Raumwahrnehmung ist eindeutiger und lässt den Betrachter verschiedene Blickachsen erfahren.”

Robin Lustenberger
Für die beiden Landschaftsarchitekten stand dabei schnell fest: Hier gibt es viele Dinge, die bewahrt werden müssen, die den Charme und die individuelle Note dieses Gartens ausmachen. Etwa die originelle Stützmauer am Poolbereich, die aber in die Jahre gekommen war und ersetzt werden musste. Sie bestand aus Eisenbahnschwellen mit Nischen und Kanten, die Pflanztröge bildeten und Sitzgelegenheit boten. Die polygonalen Formen der Nischen und Kanten der ehemaligen Stützmauer griffen die Landschaftsarchitekten auf und übertrugen sie auf den Bodenbelag. Dabei gehen die Polygonalplatten aus grünlichem Gneis mit dem Silbergrau des Holzdecks am Pool eine weiche Verbindung ein. Dazu liefert das Rostrot der Stahlwand einen starken Kontrast. Um eine Einheit zwischen den drei Gartenteilen herzustellen, übertrugen die beiden Landschaftsarchitekten die polygonale Formensprache ebenso auf die Rasen- und Beetflächen. Deren Kanten und Ecken wurden jedoch abgerundet, damit die Formen weicher und organischer wirken. Vor dem Haus wurden Sitzplätze geschaffen und gestalterisch mit der Pool-Landschaft verbunden. In der südöstlichen Ecke des Grundstücks führen drei Treppenstufen auf ein Podest, von dem man eine schöne Fernsicht hat. Raumbildende Pflanzrabatten mit Solitären definieren die Räume und unterbrechen die Blickachsen etwas. Die Saumbepflanzung am Waldrand wurde mit mächtigen, zu „Bienenkörben“ geschnittenen Eiben (Taxus baccata) und Rhododendren (u. a. 'Cunningham's White', Rhododendron yakushimanun 'Anuschka') ergänzt und in organisch geformten Beeten Richtung Haus gezogen. So sorgt die sorgfältige Abstufung des Waldes für einen weichen, fließenden Übergang in Richtung Garten.
