
Klassik trifft Moderne
Die Vorherrschenden Farben dieses Projektes sindGrün und Weiß. Der vorherrschende Stil? Keiner. Denn der Garten knüpft Neues an Altes an.

„Durch die Verlängerung des Gartens auf das Garagendach wurde eine größere Raumtiefe erzielt.”

Klaus Klein
Klaus Klein integrierte das Dach der Garage so in das Grundstück, dass die Fläche als Teil des Gartens mit Glaspavillon und Holzdeck nutzbar ist. Dies gelang so gut, dass der Übergang der Rasenfläche zur Dachfläche kaum erkennbar ist. Schöner Nebeneffekt dieser klugen Gestaltung: Durch die Verlängerung des Gartens auf das Garagendach wurde eine größere Raumtiefe erzielt. Eingebettet ist dieser zeitgemäße Dachgarten in ein luftig-leichtes Feld aus Lampenputzergräsern (Pennisetum alopecuroides) und den kugelrunden lila Blütenköpfen des Zierlauchs (Allium), die als strukturgebende Farbtupfer zwischen den Halmen aufleuchten. Einzelne mehrstämmige Felsenbirnen ragen aus dem Gräserfeld und fungieren als Raumbildner. Um eine Einheit zwischen Hinzugekommenem und Vorhandenem herzustellen, überarbeitete Klaus Klein auch den „alten“ Teil am Hang. Neue Wege und Sitzplätze wurden angelegt und mit Steinsetzungen abgesichert, sodass man den Garten aus verschiedenen Perspektiven erleben kann. Vom höchsten Punkt hat man einen weiten Blick in die Umgebung und kann sogar den Petersberg und das Siebengebirge erkennen. Vom Sitzplatz mit Wasserbecken unter der alten Eiche blickt man zurück auf die Villa. Den schönsten Blick, so findet zumindest Klaus Klein, hat man vom Wohnzimmerfenster aus: „Hier hat man das Gefühl, als sitze man mitten im Garten, der optisch näher an das Haus gerückt ist.“ Das liegt auch daran, dass entgegen des derzeit herrschenden Zeitgeistes das „alte“ Schwimmbecken am Haus zurückgebaut wurde. So konnte eine großzügige Terrasse aus polygonal zugeschnittenem Kalkstein (Petersbucher Jura-Kalkstein) entstehen, die für zusätzliche Raumtiefe sorgt. Die Wahl fiel auf eine Blasen-Esche (Koelreuteria paniculata) – ein echter „Bienenbaum“, der den Insekten mit seiner späten Blüte von Juli bis August wertvolle Nahrung liefert. Weitere Baumarten wie Silberbirne (Pyrus salicifolia) und Silberölweide (Elaeagnus commutata) bereichern den Garten und bieten ebenfalls Nahrung für hungrige Insekten und Vögel. Auf den Klimawandel wurde mit dem Pflanzen ausgefallener wärmebedürftiger Gewächse wie Sternjasmin (Trachelospermum jasminoides) entlang des Zaunes zur Straße oder der Orangenblume (Choisya ternata) als immergrünes Highlight zwischen den Gräsern reagiert. Nahezu das ganze Jahr erlebt man die Blütezeit eines der vielen Gehölze und Stauden im Garten. Linden und Hainbuchen greifen den parkartigen Charakter der Umgebung auf und schaffen einen weichen Übergang zu den Nachbargrundstücken.
