Wasser ist das bestimmende Elemente des Gartens

Karibische Gefühle im Oberland

Exotische Urlaubsinsel mitten im oberbayerischen Dorf.

Wie sieht ein durchschnittlicher Reihenhausgarten aus? Ein Rasen, dazu eine Hecke, um ein wenig Privatsphäre auf der Terrasse genießen und sich vom allzu nahen Nachbarn abgrenzen zu können. Dass es auch ganz anders geht, zeigt der gerade einmal 140 m2 große Garten von Jan Vandebotermet, der in Belgien Landschaftsarchitektur studierte. Ursprungsidee war, Wasser zum bestimmenden Element des Gartens zu machen. Statt der üblichen paar Quadratmeter Rasen beherrscht nun ein formaler Schwimmteich die Szenerie. Er besteht aus zwei Zonen, dem eigentlichen Schwimmbereich und der Zone mit den Pflanzen, die zusammen mit dem Sandfilter das Wasser reinigen. Ein Karbonator saugt Bodenluft an und stabilisiert so den ph-Wert des Wassers. An der tiefsten Stelle misst der Teich immerhin 2 m. Dank Gegenstromanlage kann man darin sogar richtig schwimmen.

Lage des GartensSchaftlach; Landkreis Miesbach, Bayern
Grösse140 m2
 
PlanungsbüroFuchs baut Gärten GmbH
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Die Ursprungsidee war, Wasser zum bestimmenden Element des Reihenhausgartens zu machen.

Jan Vandebotermet

An warmen Sommertagen vermittelt das türkisfarbene Wasser zusammen mit der Bepflanzung ein Urlaubsgefühl — für Jan Vandebotermet und seine Frau, die gern Fernreisen unternehmen, der perfekte Ort, um nach getaner Arbeit zu entspannen. Der Steg aus dem tropischen Hartholz Ipe führt den Holzbelag vom Wohnzimmer weiter über den Schwimmteich. Das Holz, das mittlerweile ein natürliches schönes Grau angenommen hat, schiefert kaum — für Barfußgeher angenehm. Auch die Terrasse passt zum bajuwarischen Karibiktraum — wenn schon kein Sandstrand, dann zumindest warmer Sandstein als Belag. Ungewöhnliche Wege hat Jan Vandebotermet auch bei der Auswahl der Bepflanzung eingeschlagen. Er hat Pflanzen, die aus anderen Gärten entfernt wurden, in seinen Garten aufgenommen, päppelt sie wieder auf. Pflanzen mit exotischem Charakter wie Funkien (Hosta), Bambus, Chinaschilf (Miscanthus sinensis) oder Chinesischer Blumen-Hartriegel (Cornus kousa var. chinensis) hüllen den Pool in einen weichen grünen Rahmen. Die 5 m hohe Hanfpalme (Trachycarpus) ist in diesem Garten nur logische Konsequenz. Sie ist der Blickfang für den Essbereich, der in einer seitlichen Nische im Schutze einer dunkelrot gestrichenen Wand untergebracht ist. Damit die Palme die strengen schneereichen Winter des bayerischen Oberlands auch übersteht, bekommt sie in der kalten Jahreszeit ein eigenes Häuschen. Dann hält sie es auch einmal bis -17° C aus.

Impressionen