Immergrüne Lebensräume

Räume rund ums Haus

Der Garten als Ort, an dem man zur Ruhe kommen und auch mal für sich sein kann - ein Traum vieler Gartenbesitzer. Doch die Umgestaltung des immergrünen Lebensraums zur Ruhezone erfordert manches Mal einen Profi.

Was den Bewohnern dieses Hanggrundstückes am meisten fehlte, war Privatsphäre und das Gefühl, in ihrem Garten so richtig abschalten und sich erholen zu können. Direkt an der Grundstücksgrenze führt ein Wanderweg vorbei, sodass man sich schwer tat mit dem „Seele-baumeln-lassen“. Dabei ist die Lage privilegiert: Am Stadtrand, mit einem Kiefernwald im Hintergrund, der eine wirkungsvolle Kulisse für Haus und Garten bildet. Von hier reicht der Blick bis nach Bayreuth und in die hügelige Umgebung. Das Fichtelgebirge ist nicht mehr weit, ein geologisch äußerst spannendes Gebiet mit dem größten Granitsteinmeer Europas. Doch was nützt das alles, wenn man sich daheim wie auf dem Präsentierteller fühlt. Entsprechend wenig wurde der Freiraum genutzt. Dazu kam, dass es keine durchgängige Gestaltung gab, was die Anlage unruhig wirken ließ. So passte der Garten weder zum Haus, noch zu seinen Bewohnern. Diese sind Design-Liebhaber und wünschten sich vor allem ein „immergrünes Wohnzimmer“ zum Entspannen.

Lage des GartensBayreuth, Bayern
Größe des Gartens800 m²
PlanungsbüroFeustel - Gärten und Ideen GmbH
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AusführungFeustel - Gärten und Ideen GmbH
FotografieFotodesign Martin Bursch
Vorher wirkte der Garten ohne durchgängiges Design sehr unruhig. Nun ist er durch (…) Immergrüne zu einer echten Ruhe- und Erholungszone geworden.

Jethro Machacek

Klar war für Gartendesigner Jethro Machacek, dass möglichst schnell ein wirksamer Sichtschutz her musste; Wasser war ebenfalls ein wichtiges Thema, und dann sollten auch die Bedürfnisse des Familienhundes berücksichtigt werden. Sichtschutz rund ums Jahr garantieren nun Eibenhecken, die teils doppelreihig gepflanzt und in Wellen geschnitten wurden, um einen Bezug zum nahen Fichtelgebirge herzustellen. Damit sie ihre Form behalten, müssen sie jeden Sommer in Form gebracht werden, wenn der Neuaustrieb reif, die Nadeln also dunkelgrün sind. Einen Bezug zum nahen Mittelgebirge haben auch die massiven Granitblöcke und -platten, die natürlich von dort stammen. Mit ihren tiefen Rillen, die von Bohrlöchern herrühren, greifen sie ein Detail am Haus (Fensterbeschattung) auf. Küchenkräuter und Gewürze fühlen sich zwischen den Wärme speichernden Blöcken wohl. Zudem dienen sie als Sitzgelegenheit an der Feuerstelle. Rund um das Haus entstanden weitere Aufenthaltsräume: eine Kräuterterrasse mit einem acht Meter hohen Amberbaum (Liquidambar styraciflua) als Frühstücksplatz, eine Terrasse für die Abendstunden und eine Holzterrasse direkt am Wasserbecken. Der Pool weist übrigens eine Besonderheit auf: „Das Becken musste auch für den Hund des Hauses sicher sein und hat daher eine Unterwassertreppe und chlorfreies Wasser, das der Vierbeiner trinken kann“, sagt Jethro Machacek. Für die Reinheit des Wassers ganz ohne Chemie sorgt eine Reinigungszone mit Riesen- Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale 'Robustum'). Trotz aller Vorliebe für Design wollten die Gartenbesitzer nicht auf ihr eigenes, frisches Gemüse verzichten. Also wurde der Gemüsegarten inklusive Gewächshaus so gut in den Hang gebettet und hinter einer Hecke versteckt, dass der Nutzgarten von der Terrasse aus nicht zu sehen ist. So wird die Wirkung der großzügigen Rasenfläche mit den wellenförmigen Eiben und kastenförmigen Kaiserlinden nicht getrübt. Der Garten strahlt nun mit seiner Konzentration auf die Farbe Grün eine große Ruhe aus. Der Erholung steht somit nichts mehr im Wege.

Impressionen