Im Schutz der alten Weide

Entspannung pur

Ein wunderschönes Projekt mit Wintergarten und Wasserelementen, beschattet von alten Weiden... was klingt wie der Park einer Schlossanlage ist in Wahrheit viel kleiner - aber nicht weniger zauberhaft!

„Ich war sofort verliebt in das alte Stadthaus und den kleinen Garten mit der malerischen Trauerweide (Salix alba 'Tristis')“, schwärmt Angela Frensch. Nahe des Rheins steht dieses Stadthaus aus Feldbrandsteinen, das mit viel Liebe und Sachverstand restauriert wurde. Die Klinker mit ihren changierenden Rottönen machen einen Gutteil des Charmes aus. Fenster und Türen wurden nach altem Vorbild nachgebaut, ein kleiner Wintergarten hinzugefügt. So wurde das Haus zu neuem Leben erweckt – Gleiches sollte auch mit dem Garten geschehen. Gartenplanerin Angela Frensch kam die Aufgabe zu, aus dem winzigen Gartenraum einen Rückzugsort zu gestalten. Behutsam ging sie dabei vor, ließ Haus und Menschen auf sich wirken. Das Paar ist naturverbunden, liebt romantische Hortensien über alles.

Lage des GartensKrefeld, Nordrhein-Westfalen
Größe des Gartens200 m²
PlanungsbüroFRENSCH GartenLandschaft
Zum Profil
AusführungFrensch GartenLandschaftsplanung
FotografieSven Dörnenburg
Es war mir wichtig, den morbiden Charme des kleinen Stadtgartens zu erhalten.

Angela Frensch

Die große alte Weide prägt den Ort, verwandelt den Raum in einen verwunschenen Märchengarten. Eigentlich steht sie auf dem Nachbargrundstück, doch darf sie sich mit ihrem Vorhang aus luftig leichten Ästen über dem kleinen Garten ausbreiten. Für das Pflanzkonzept bedeutete dies, Sträucher und Stauden auszusuchen, die mit der schattigen Situation zurechtkommen. Da trifft es sich gut, dass Hortensien keine Sonnenanbeter sind. Zudem harmonieren sie bestens mit Farnen und Herbst-Anemonen, die es ihrerseits auch lieber halbschattig mögen. Mit dem neuen Holzdeck gehen Innen- und Außenraum ineinander über – das wirkt großzügig und lässt den Raum größer wirken. Und tatsächlich hat dieser kleine Garten alles zu bieten: eine Terrasse, einen Ruheplatz und Wasser. Vom Wintergarten reicht der Blick nun über die Länge der Holzterrasse mit Wasserbecken bis zur Lounge mit einem Spalier aus Amberbäumen. Wasser ergießt sich unablässig aus zwei Speiern in das puristische Becken. Da es etwas tiefer als die Holzterrasse im Boden liegt, scheint das Wasser darunter zu verschwinden. Wie ein Steg an einem ruhigen See mit romantischer Trauerweide – so wirkt die Szenerie. Darüber regt sich üppiges Staudenleben im Hochbeet. Den Abschluss bildet schließlich eine Mauer mit gewaltigem Efeu (Hedera helix), der lediglich etwas zurückgeschnitten wurde. Auch am Essplatz umrankt ein über viele Jahre gewachsener Efeu die alte Klinkermauer. Um Einblicke der Nachbarn dort zu verhindern, hat sich Angela Frensch eine besondere Kombination ausgedacht: Einen 2 Meter hohen Zaun, der von einem Spalier aus Amberbäumen (Liquidamber styraciflua) unterstützt wird. Im Herbst werden die Gehölze zu voller Schönheit auflaufen und dann in Sachen Farbintensität von Gelborange über Karminrot bis Schwarzviolett kaum zu überbieten sein. Für den Zaun und das Wasserbecken hat die Gartenplanerin verzinkten Stahl verwendet, dessen Farbton bereits in der Architektur des Hauses vorkommt. Die Holzterrasse darf natürlich grau verwittern und passt dann perfekt in die Farbskala. Die übrigen Flächen wurden mit gebrauchtem Kleinpflaster aus Grauwacke belegt, damit die Steine nicht steril wirken. So passen die Materialien perfekt zu dem charmanten Stadthaus mit seinem romantischen Garten.

Impressionen