
Im Einklang mit der Natur
Gerade Architektur und gerade Linien durchbrochen von natürlich wuchernden Stauden - In diesem Garten ist vor allem der Kontrast das, was Spannung und Bewegung erzeugt und den Betrachter ein ums andere Mal inne halten lässt.

„Aufgabe war es, den stark geometrisch geformten Baukörper optisch zu fangen und gleichzeitig den Blick in die freie Landschaft offen zu halten.”

Jan Phillipp Eckhardt
Ein optisches Problem bereitete die deutlich erhöhte Terrasse am Haus, die auf einem Betonsockel thront. Jan Phillipp Eckhardt fand zusammen mit Gartenplaner Peter Hünninghaus eine Lösung, um den Höhenunterschied zur Umgebung zu entschärfen und das Haus mit dem Garten zu verbinden: ein Stahl-Hochbeet mit verzinkter Stahlwand voller Pflanzenleben, das die dominanten Beton-Winkelteile kaschiert. Dieses Hochbeet ist mit seinem komplizierten Formverlauf (kein rechter Winkel, Gefälle und doppelter Trapezverlauf) bautechnisch eine maßgeschneiderte Lösung für diesen Spezialfall. Um Platz für weitere Stauden und Gräser zu schaffen, wurde auf der Terrasse ein zusätzliches großes Beet geschaffen. Von der Terrasse am Wohnhaus führt eine aufwendige Treppenanlage hinab in den unteren Gartenbereich und geht schließlich in breite Schrittplatten über, die zur neuen Holzterrasse am Schwimmteich führen. Beide Elemente bestehen aus regionalem Naturstein (Basaltlava), fügen sich dezent in das Grün und verbinden die beiden so ungleichen Terrassen auf verschiedenen Ebenen elegant miteinander. Die neue Holzterrasse am Teich und die Garten-Dusche, die mit Robinien-Stämmen eingefasst ist, wirken natürlich und sorgen für einen weiteren Kontrast zum nüchternen Wohngebäude. Um den Schwimmteich entstanden zusätzliche Pflanzflächen, die den Blick in die umgebende Kulturlandschaft jedoch nicht verstellen. Auch im Vorgarten wird mit dem Kontrast zwischen strenger Linie und weicher Form der Stauden und Gräser gespielt. Hecken brechen dort das Gebot der parallelen Linie zum Wohnhaus. „Wir haben versucht, nicht nur parallele Linien zu ziehen, sondern auch Diagonalen einzubringen. Die Höhenunterschiede werden gleichzeitig durch die diagonalen Elemente abgefangen“, erklärt Jan Phillipp Eckhardt. Es ist eine Gestaltung, die auf das Wesentliche reduziert ist, in der eine geradlinige Bautechnik auf eine überbordende Pflanzung trifft. Sie nimmt nicht nur das Wohngebäude, sondern auch den Schwimmteich etwas zurück. Vor- und Hausgarten wirken zeitlos mit kleinen Akzenten.
