Kunst am Park

Ein Hausgarten in Bad Krozingen

Kunst trifft Garten: Dieses Projekt hat einige Facetten zu bieten.

Im äußersten Südwesten liegt das Markgräflerland, eine der sonnigsten und wärmsten Gegenden Deutschlands, weshalb manche auch von der „Toskana“ Deutschlands sprechen. Gute Bedingungen also für Menschen, die sich am liebsten im Freien und noch lieber in ihrem Garten aufhalten. Dieser große Hausgarten mit Pool bietet dazu allen Anlass, nicht zuletzt wegen der Lage an einem öffentlichen Park mit altem und teilweise seltenem Baumbestand. Nur, wenn der Hintergrund schon so schön ist – wie gestaltet man dann einen Garten, damit er überhaupt noch wahrgenommen wird? Passend zur architektonisch geradlinigen Hausarchitektur mit fließenden Übergängen zwischen innen und außen, das stand für Gartenplaner Axel Fautz fest. Aber doch auch so, dass die Gestaltung gleichzeitig ein Gegengewicht zum Park darstellt, damit das eigene Grün vor dieser beeindruckenden Baumkulisse nicht „untergeht“.

Lage des Gartens Markgräflerland, Baden-Württemberg
Größe des Gartens1.685 m²
PlanungsbüroAxel Fautz GmbH
Zum Profil
AusführungFautz die Gärten, Axel Fautz GmbH
FotografieAuslöser Fotodesign - Kai-Uwe Wudtke
Die größte Herausforderung bestand darin die richtige Balance zwischen allen Elementen zu finden, damit die Gesamtwirkung stimmig ist.

Axel Fautz

Außergewöhnliche Solitäre auf der einen und geschnittene Formgehölze auf der anderen Seite bestimmen nun die Bepflanzung im weitläufigen Garten. Vor den großen Glasfronten hat Axel Fautz lebendige Gartenbilder komponiert, etwa aus einem Japanischen Ahorn, eindrucksvollen Findlingen und Zwergkiefern (Pinus muga ssp. mughus). Ein anderes „Fensterbild“ zeigt ein wahres Kunstwerk der Natur: eine Korkeiche (Quercus suber), die mit ihrem knorrigen Wuchs und der ausladenden asymmetrischen Krone in unseren Breiten etwas ganz Besonderes ist. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, fühlt sich aber auch im milden Weinbauklima Badens wohl. Nicht minder attraktiv wirkt der Seidenbaum (Albizia jablibrissin). Ursprünglich in Asien beheimatet, wird er im Mittelmeerraum schon lange kultiviert. In puncto Wuchs, Blätter und Früchte erinnert er ein wenig an eine Robinie (Robinia pseudoacacia), seine fiedrigen Blätter sind jedoch noch filigraner. Passend zum Haus spielen aber auch formale Elemente in der Bepflanzung eine wichtige Rolle. Im Vorgarten greifen Amberbäume (Liquidambar styraciflua) mit architektonisch geformten Blätterdächern die flache Form des Daches auf. Schirmförmige Japanische Fächerahorne (Acer palmatum), in gerader Linie gesetzt, führen die Linien des Hauses in den Außenraum fort. In einer Reihe gepflanzte Hainbuchen (Carpinus betulus) mit kegelförmiger Krone bilden das Pendant dazu und leiten in den nahen Park über. Das architektonische Bild wird durch Sichtbetonmauern und ein Hochbeet aus demselben Material ergänzt. Die Materialien setzen mit ihren dezenten Farben in Grau und Anthrazit große Skulpturen aus rostigem, wetterfestem Stahl in Szene. Diese zeichnen sich abends und in den dunklen Wintermonaten besonders wirkungsvoll ab, wenn sie vor der schwarzen Kulisse des Parks dank ausgeklügelter Beleuchtung erstrahlen.

Impressionen