
Ein Hausgarten in Hamburg
Gelassene Eleganz, eine historische Villa im Hintergrund und ein wundervoller Ausblick über den Hamburger Kanal: Dieser Garten hat viel zu bieten - vor allem nachdem Landschaftsarchitektin Maxie Strauch mit ihm fertig war.

„Hecken- und Materialstreifen gliedern den Gartentraum in Bänder von unterschiedlicher Breite und Füllung an Themen.”

Maxie Strauch
Im Bestand entdeckte die Landschaftsarchitektin einige „grüne Kostbarkeiten“, darunter eine Felsenbirne (Amelanchier lamarckii), einen Japanischen Blumenhartriegel (Cornus kousa) und ältere Apfelbäume. Mit fachgerechtem Schnitt wurden sie zu attraktiven Solitären, bekamen einen neuen Platz und die passende "grüne Begleitung“. Völlig neu wurde dagegen die Raumstruktur organisiert. Die Mauern verschwanden, dafür gliedern nun Heckenund Materialstreifen den rückwärtigen Garten in Bänder unterschiedlicher Breite – das Thema dazu gab die horizontale Gliederung der Fassade vor. Räume mit unterschiedlichen Themen und Aufenthaltsqualitäten wurden ausgebildet, etwa ein Sitzplatz unter dem alten Apfelbaum nahe am Fleet. Das wirkt großzügig und lässt den Garten in seiner Breite und Weite wirken. Dafür wurde auch die mächtige Eibenhecke bis ins alte Holz zurückgeschnitten, vor deren dunkler Kulisse der Herbst-Eisenhut (Aconitum carmichaelii 'Arendsii') mit seinem leuchtenden Blauviolett zur Geltung kommt. Gräser, Blumen und Kräuter beleben die neu geschaffenen Nischen zwischen den Heckenstreifen und begleiten den Weg hinunter zum neuen Bootshaus am Kanal, das unauffällig in die Gestaltung integriert wurde. Um eine Verbindung zwischen der Beletage des Stadthauses und dem Garten zu schaffen, wurde die Treppe von der höher gelegenen Terrasse im 1. Stock verlängert und verbreitert. Sie mündet nun auf eine neu geschaffene Ebene mit Sitz- und Gehstufen, die hinab in den Garten führen. „Der Abgang nach unten stand im Fokus, man steigt von dieser Ebene wie von einer Bühne hinab in den Garten“, erklärt Maxie Strauch. Die neue Ebene bietet Platz für eine weitere Terrasse und die schöne alte Felsenbirne, die den Sitzplatz nun umschirmt.
