Garten mit Ausblick

Weitblick aus dem Großstadtgarten

Ein großartiger Ausblick mitten in der Großstadt - ein seltenes Glück, das einen angemessenen, grünen Rahmen mehr als verdient hat.

Was für ein Luxus, wenn man in der Großstadt bis zum Horizont blicken kann und nicht nur auf die nächste Häuserfront! Der Blick in die Weite erfüllt das Innere mit der Stille der Landschaft, macht gelassen und zufrieden. Diesen Luxus bietet der großzügige Villengarten nun wieder, nachdem die wichtigsten Sichtachsen in das Ruhrtal frei geschnitten wurden. Doch damit war es noch nicht getan – hier sollte und durfte nahezu alles verändert werden. Denn ursprünglich war dies einmal ein typischer Garten der 1980er-Jahre: eine große, ungegliederte Rasenfläche am steilen Hang mit umlaufender Sichtschutz- und Abstandspflanzung. Fertig. Der Eindruck war entsprechend lieb- und leblos und passte nicht zum neuen Wohnhaus im Landhausstil. Für Landschaftsarchitekt Martin Straßen war schnell klar: Dieses steile Grundstück benötigt wegen des Zuschnittes (siehe Plan) eine völlig neue Gliederung, am besten in einen Vor- und einen Hauptgarten.

Lage des GartensEssen, Nordrhein-Westfalen
Größe des Gartens4.000 m²
PlanungsbüroBSS-LA
Zum Profil
AusführungSchmitz, Kaarst-Büttgen
FotografieMartin Straßen
Das grundsätzliche Leitmotiv ist eine große waagrechte Rasenfläche, die sich (…) wie eine Bühne in den Landschaftsraum öffnet.

Martin Strassen und Astrid Born-Strassen

Der Vorgarten wird nun geprägt durch eine geschwungene Zufahrt, die nach englischem Vorbild lang und großzügig gestaltet ist. So überwindet man elegant die sieben Meter Höhenunterschied zwischen Villa und Straße. Eine Vorfahrt und ein großzügiger Platz vor dem Eingang machen das Ankommen bewusst und unterstreichen die Würde des Hauses. Diese Großzügigkeit prägt auch den Hauptgarten. Durch Eingriffe in die Topografie entstanden aus dem steilen Hang verschiedene Ebenen und nutzbare Rasenparterres. Dafür wurde Material auf der einen Seite abgetragen und auf der anderen Seite wieder aufgetragen, um das Gelände großflächig zu terrassieren. Die Geländestufen werden mit Trockenmauern aus Grauwacke abgefangen, die mit ihrem warmen Graubraun ein wesentliches Element der Gestaltung sind. Als nach der Fertigstellung des Haupthauses die nagelneuen, hochwertigen Fenster aus besonderen Gründen ausgewechselt werden mussten, wurden diese zum Bau einer Orangerie weiterverwendet. Was zunächst nach einem Ärgernis aussah, entpuppte sich im Nachhinein als Glück, denn die Orangerie, im Stile des Hauses gebaut, schafft eine Verbindung zwischen der Villa und dem Garten. Zudem entstand ein intimer Hof zwischen den beiden Gebäuden mit wunderbarem Weitblick. Aus einem steilen Grundstück wurde so ein Garten, der nun vielschichtig und intensiv genutzt wird. Offene Flächen wechseln sich mit gliedernder Bepflanzung ab – das wirkt abwechslungsreich und spannend. Das Rasenparterre geht in eine Wildblumenwiese über, an die sich der parkartige Bereich anschließt. Staudenpflanzungen nach englischem Vorbild unterstreichen die Landhaus-Atmosphäre. Große Laubbäume wie Buchen, Eichen und Linden rahmen den Villengarten und sorgen für einen fließenden Übergang in die Landschaft. So ist das urbane Umfeld kaum noch wahrnehmbar.

Impressionen