Garten zum Wohnen im Grünen

Viel mehr als "nur" Wasser

Der Traum vom eigenen Pool haben wohl viele, wenn sie aber auch noch begeisterte Schwimmer sind, noch einmal mehr. So bot sich im Zuge der Grunderneuerung des Gartens auch das Anlegen des eigenen Schwimmbeckens mehr als an.

„Der ganze Garten war völlig kahl, es gab nur Rasen und drei Bäume, die aber wegen Staunässe eingegangen waren“, berichtet Michael Daldrup, Meister im Garten- und Landschaftsbau und Gartenplaner. Ein trostloser Anblick, der wenig Lust machte, raus ins eigene Grün zu gehen. Platz ist jedoch genug vorhanden – und da die Gartenbesitzer begeisterte Schwimmer sind, wollten sie diesem gesunden Hobby auch an der frischen Luft nachgehen und nicht nur im Chlorwasser des Hallenbades. Ein Garten zum Leben im Grünen mit Schwimmteich, Gartenküche und finnischer Sauna schwebte ihnen vor. Mit Sitzplätzen, passend zu jeder Tageszeit, die den Schwimmteich im Blick haben. Dieser steht mit seinen Ausmaßen von 25 m in der Länge und 4,5 m in der Breite klar im Mittelpunkt des Gartens. Er nimmt die Formensprache des modernen, weißen Wohngebäudes auf und besitzt demgemäß eine große architektonische Wirkung.

Lage des GartensRuhrgebiet, NRW
Größe des Gartens1.150 m²
PlanungsbüroDaldrup Gärtner von Eden
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AusführungDaldrup Gärtner von Eden
FotografieTom Bendix
Die Pflanze ist und bleibt das eigentliche Thema – das, was den Menschen am meisten berührt.

Marlene Daldrup und Michael Daldrup (nicht im Bild)

Rechts und links erstreckt sich jeweils eine von der Schwimmzone abgegrenzte, bepflanzte Regenerationszone. Tierisches Plankton wie Wasserflöhe, Rädertierchen und Pantoffeltierchen arbeiten am permanenten Reinigungsprozess und sorgen für sauberes lebendiges Wasser. Dank hauseigener Hackschnitzelanlage kann das Wasser beheizt werden, sodass man auch in der kalten Jahreszeit etwas für seine Fitness tun kann. Das schadet den Mikro-Organismen nicht, im Gegenteil. Ein Schwimmteich, auch wenn er wie dieser mit großen Regenerationsbecken ausgestattet ist, macht jedoch noch keinen Garten – und so hat sich der Planer viele Gedanken über die passende Bepflanzung gemacht. Zumal das Grundstück von Mietsblöcken aus den 1960er-Jahren umgeben ist und mangels Gehölzen komplett einsehbar war. Um die Einblicke von dort und von der nahen Straße auszuschalten, pflanzte er immergrüne Hochstamm-Thujen vor eine Sichtschutzmauer und setzte Amberbäume (Liquidambar styraciflua) dazwischen, die wohl die schönste Herbstfärbung von gelborangen bis violetten Tönen aufbieten, die sich denken lässt. Hinter der Mauer verstärken Tulpenbäume (Liriodendron tulipifera) mit ihren breit ausladenden Kronen den Sichtschutz. Diese Magnoliengewächse können eine Höhe von bis zu 40 m erreichen und gelten dank des hohen Nektargehaltes ihrer becherförmigen Blüten als hervorragende Bienenweide. Viele weitere Gehölze und wertvolle Solitäre werten den Garten auf, verbessern aber auch das Mikroklima im Garten. Etwa der Eisenholzbaum (Parrotia persica) mit seinem malerischen Wuchs und der ausladenden Krone, der mit schattenverträglichen Elfenblumen (Epimedium) unterpflanzt wurde. Bei der Pflanzenauswahl hat sich der Planer von alten japanischen Gärten mit ihren markanten altehrwürdigen Gehölzen, Gräsern und Moosen inspirieren lassen. Bepflanzt hat er dieses Grundstück mit Bedacht besonders dicht, wobei er in Kauf nahm, dass die Gewächse ihre eigene Dynamik entwickeln werden. Die Gehölze und Sträucher werden mit den Jahren immer schöner werden. Manche der Stauden werden sich dann zurückgezogen haben, andere sich dafür ausbreiten.

Impressionen