Garten am Niederrhein

Niederrheinisches Arkadien

„Am besten versteht man den Garten in den frühen Morgen- und Abendstunden. Dann wird der Ort in ein besonderes Licht getaucht, man spürt die große Ruhe und den Zauber, der über allem liegt“, beschreibt Klaus Klein den Garten.

In der Tat hat der Düsseldorfer Landschaftsarchitekt hier am Niederrhein einen poetischen Landschaftsgarten geschaffen, der seinesgleichen sucht. Eingebettet in die Landschaft des Niederrheins mit ihren baumbestandenen Wiesen und Weiden, liegt das Gehöft auf einer leichten Anhöhe über dem Tal. Dieses ruhige Landschaftsbild prägt den Garten, der von Gruppen aus Silberweiden, Eichen, Buchen und Eschen gegliedert wird. Die enge Beziehung galt es jedoch zu erkennen, Sichtbezüge wiederherzustellen. Dafür wird zunächst alles Störende entfernt. Dort, wo einst die Reithalle stand, spiegeln sich nun alte Buchen und Erlen mit Charakter im Oval des Seerosenteiches (570 m²). Unterbrochen wird die Ellipse lediglich von einem schmalen Holzsteg, der sich unauffällig in die Randbepflanzung aus Kolbenblütigem Kalmus (Acorus kalamus) und Tannenwedel (Hippuris) einfügt. Von den bodentiefen Fenstern und der gewächshausartigen Verglasung am Haus blickt man nun über die Wasserfläche durch die Öffnung in der alten Baumreihe bis zur Wiesenlandschaft. Gleichzeitig bietet der Innenhof mit dem Hecken-parterre aus gestaffelten Ilexwürfeln (Ilex crenata) einen starken Kontrast zum weichen Landschaftsbild.

Lage des GartensNiederrhein, Nordrhein-Westfalen
Größe23.000 m²
PlanungWKM Landschaftsarchitekten
 
PlanungsbüroRalf Cremers Dipl. Ing., Grüngestaltung und Landschaftsbau GmbH
Zum Profil
AusführungCremers Grüngestaltung und Landschaftsbau
FotografieFerdinand Graf Luckner
Das poetische Traumland Arkadien ist ein irdisches Paradies. (...) Die Harmonie von Garten und niederrheinischer Landschaft macht deutlich: Der Traum kann Wirklichkeit werden.

Klaus Klein

Große Ziergrasfelder, in die Stauden und Zwiebelblüher eingestreut sind, vermitteln zwischen der Rasenfläche und der Wiesenlandschaft mit hoher Biodiversität. Eine breite Rasentreppe aus Cortenstahl führt in unregelmäßigen Stufen vom oberen Gartenteil in die Wiese bis zu einem natürlichen Platz mit Feuerring und Sitzsteinen. Von dort schlängelt sich ein kleiner Pfad durch die Blumenwiese, vorbei an den neu gepflanzten Kopfweiden. Eichen, Buchengruppen, ein Haselnusswäldchen holen die umliegende Landschaft auf das Grundstück. Gruppen von Kornelkirschen (Cornus mas) und Strauchkastanien (Aesculus parviflora) lockern die Wiese auf. Wie zufällig taucht ein Sitzplatz mit alten Tischen und Bänken auf. „Wir haben versucht zu vermeiden, dass es gewollt aussieht, es sollte alles natürlich wirken“, betont Klaus Klein. Dass ihm dies geglückt ist, beweisen die unbestechlichen tierischen Mitbewohner, die hier einen Lebensraum gefunden haben: Fledermäuse gehen regelmäßig in der Dämmerung auf Insektenjagd, in der Scheune ist ein Eulenpärchen eingezogen und am Sitzplatz in der Wiese schaut abends öfters ein Feldhase vorbei.

Impressionen