Freiraum für die Seele

Blickpunkt Pavillon

Der landschaftliche Charakter dieses Gartens wird gekrönt durch den Pavillon in seiner Mitte - für ein Gefühl als wäre man zum Tee bei den Bridgertons

Der Garten liegt in einem Wohngebiet nahe des Altrheins mit seinem teils noch erhaltenen wertvollen Auwald. Es ist eine gediegene Wohngegend, Einfamilienhäuser in eingewachsenen weitläufigen Gärten mit altem Baumbestand prägen das Siedlungsbild. Schloss Benrath mit dem unter Denkmalschutz stehenden Schlosspark ist nicht weit. Es ist diese großzügige parkartige Atmosphäre, die hier allenthalben herrscht. Ein solches Flair sollte auch der in die Jahre gekommene Garten zu einem Einfamilienhaus aus regionaltypisch rotem Klinker und bodentiefen Fenstern erhalten. Dafür bietet das Grundstück mit seiner Großzügigkeit und dem einzigartigen Altbaumbestand allerbeste Voraussetzungen. Doch über die Jahre waren wichtige Sichtachsen zugewachsen, etwa zu dem alten Pavillon im hinteren Teil des weitläufigen Gartens, sodass man das hübsche kleine Bauwerk vom Haus und der Terrasse aus nicht mehr sehen konnte. Zudem hatte Wildwuchs edlen Solitären wie einem Japanischen Ahorn (Acer japonicum) ihre Wirkung geraubt. Es fehlte an Struktur, an Sitzplätzen mit Aufenthaltsqualität und nicht zuletzt an einer Verbindung zwischen Innen- und Außenraum.

Lage des GartensDüsseldorf (D)
Größe1.500 m²
PlanungsbüroGARTENWERK Sander / Schumacher GmbH & Co. Kg
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FotografieTim Kögler Fotografie
Der Pavillon im hinteren Bereich und der imposante etwa 40 Jahre alte Japanische Ahorn inmitten des Gartens sollten herausgearbeitet werden, sodass sie zum Blickfang werden.

Sven Schumacher

Gartenplaner Sven Schumacher macht sich mit viel Fingerspitzengefühl zunächst daran, alles Störende wie ein aus der Nutzung gekommenes Schwimmbecken und ein verwildertes Heckenquartier zu entfernen, um die weitläufige Atmosphäre eines landschaftlichen Gartens herzustellen. Sichtachsen werden freigelegt, damit der Blick in die Tiefe des Gartens auf edle Solitäre und den Pavillon fallen kann. „Der Pavillon im hinteren Bereich und der imposante etwa 40 Jahre alte Japanische Ahorn inmitten des Gartens sollten herausgearbeitet werden, sodass sie zum Blickfang werden“, erklärt der Gartenplaner. An anderer Stelle kommen weitere Solitäre hinzu, etwa ein Roter Fächer- Ahorn (Acer palmatum 'Bloodgood') mit dunkelrot leuchtendem Laub. Er ist Teil des artenreichen Begrüßungskomitees im Eingangsbereich aus Stauden, Gräsern und Goldrohrbambus (Phyllostachys aurea). Die Terrasse ist in ihrer jetzigen erweiterten Form dem Wohnhaus angemessen und bietet hinreichend Platz für größere Gesellschaften. Der Belag aus rötlich- beigem Porphyr harmoniert mit der roten Klinkerfassade. In diese Farbskala reiht sich die Ahr-Grauwacke mit ihren grau-braunen Tönen ein, aus der die Trockenmauer entlang der Staudenbeete besteht. Von der Terrasse führt eine breite geschwungene Treppe (Christoph Sander) zu einem Sitzplatz unter dem schützenden Blätterdach der vier Platanen (Platanus acerifolia 'Dachform'). Von dort hat man einen schönen Blick auf den alten Pavillon, der mit einer Pflasterfläche optisch herausgehoben wird. Eine schön geschwungene Rasenfläche schließt sich an die Terrasse und den Platanen- Sitzplatz an. Sie vermittelt den Eindruck von Großzügigkeit, bringt Ruhe in die Gestaltung und lässt den alten Japanischen Ahorn wirken. Gehölze wie Rhododendren, Magnolien, Rosen und Hortensien säumen das Grün und garantieren, dass während der Vegetationszeit nahezu immer etwas im Garten blüht. Darin werden sie von der artenreichen Staudenpflanzung unterstützt. Steppen-Salbei (Salvia nemorosa 'Ostfriesland', 'Mainacht', 'Caradonna'), Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens 'Schneeflocke') und Hohe Flammenblume (Phlox paniculata) sind zudem allesamt wertvolle Insektenweiden. Akzente in der Vertikalen setzen immergrüne Säulen-Zypressen (Cupressus sempervirens 'Stricta'), die aus den Beeten ragen.

Impressionen