
Im Holsteinischen Garten Eden
In der Holsteinischen Schweiz liegt wohl eines der schönsten Fleckchen Norddeutschlands: der Privatgarten von Fenna Graf.

„Es ist ein atmosphärischer Bauerngarten mit abwechslungsreicher Bepflanzung, kombiniert mit modernen Elementen.”

Fenna Graf
Nach und nach sind mit den Jahren unterschiedliche grüne Räume um den denkmalgeschützten Fachwerkhof entstanden, darunter ein weißblühender Glyziniengang (Wisteria sinensis 'Alba'), ein Saunahaus mit Wasserbecken und Holzdeck, ein Japangarten mit asiatischen Ziergehölzen und eine Streuobstwiese mit alten holsteinischen Apfelsorten. Eine mächtige Kletterhortensie berankt die Hauswand und lässt den Hof mit seiner Umgebung verschmelzen. Typische Vertreter des Bauerngartens wie Hortensien, Stauden, Rosen und Kräuter binden das altehrwürdige Reetdachhaus in den Garten ein und erinnern zugleich an die bäuerliche Vergangenheit des Gehöfts. Wasser ist hier ein wichtiges Thema: Zwei große organische Naturteiche, Kanäle und Wasserläufe, aber auch formale Wasserbecken durchziehen das Grün und bieten Amphibien, Fischen und Vögeln wertvollen Lebensraum. Schmale Durchgänge und Hainbuchen-Bögen laden zum Durchschreiten und Eintauchen in weitere Welten ein. Ausblicke in die Landschaft und in dahinterliegende grüne Räume verführen dazu, das Pflanzenreich weiter zu erkunden. Trotz all dieser Vielfalt bietet sich dank klarer Strukturen und der bewussten Beschränkung auf sanfte Farben ein ruhiges Gesamtbild. Wiederkehrende Pflanzen und Bodenbeläge sorgen für fließende Übergänge zwischen den Räumen. Schneeballhortensien der Sorte 'Annabelle' (Hydrangea aborescens) ziehen sich wie ein roter Faden durch die Gestaltung. Fenna Graf hat sie als Hecke gepflanzt, damit die üppigen Schönheiten mit ihren weißen Blütenbällen bei Nässe nicht so leicht auseinanderfallen. Wichtig sind der Gestalterin auch Strukturpflanzen wie Gräser und natürlich Stauden wie Schaublatt (Rodgersia), Funkien und Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis). Bienenfreundlichkeit ist ihr wichtig. Mittlerweile hat sie sogar einen Bienenstock im Garten. Natürlich braucht man in solch einem Pflanzenreich genügend Sitzplätze für morgens, mittags und abends, um all die Schönheit genießen zu können. „Ich liebe es, mit Töpfen zu gestalten, es ist ja auch ein Wohngarten und nichts Steriles“, sagt die Gartengestalterin. Doch von Sterilität ist dieser wunderbar lebendige, vielfältige Garten sowieso meilenweit entfernt.
