
Entspannung auf allen Ebenen
Hier dreht sich alles um das Baden im Infinity-Pool.

„Die von Hand aufgeschichteten Mauern sorgen für ein spezielles Mikroklima und bieten einen wertvollen Lebensraum für Insekten.”

Heinz Kerschhaggl und Philipp Kreinecker
Dieser hier befindet sich in einem 14 Meter langen Wasserbecken. Zwei Wände des Pools stehen frei, sodass man an der Längsseite das unablässig herabrinnende Wasser betrachten kann. Mit ihrer Idee konnten die beiden Landschaftsgärtner eine „Bauruine“ vor dem Abriss retten, denn das Schwimmbecken, das bereits im Garten stand, war zu hoch gesetzt worden. In der neuen Kombination stimmen nun die Proportionen des Pools wieder. Um möglichst große nutzbare Flächen zu erhalten, haben Heinz Kerschhaggl und Philipp Kreinecker verschiedene Gartenebenen mit Trockensteinmauern geschaffen. Die von Hand aufgeschichteten Mauern sorgen für ein spezielles Mikroklima und bieten einen wertvollen Lebensraum für Insekten und kleine Zauneidechsen. Zum lebendig marmorierten Gestein passen blau blühende Stauden und Zwiebelpflanzen wie Purpur-Kugellauch (Allium aflatunense 'Purple Sensation'), Lavendel (Lavandula angustifolia) und Steppen-Salbei (Salvia nemorosa 'Caradonna'). Über eine breite Holztreppe gelangt man auf die Poolebene mit L-förmiger Holzterrasse. Hier kann man entweder in der Sonne baden oder direkt ins erfrischende Nass springen, das durch eine Sauerstoffanlage mit UV-Entkeimung aufbereitet wird. Je nach Wetterlage erwärmt oder kühlt eine Luftwärmepumpe das Wasser. Wer möchte, lässt sich den Rücken vom Wasserschwall aus dem handgefertigten Speier massieren. Blickfang am Pool ist der 7 Meter hohe Fächer-Ahorn (Acer palma tum), der direkt aus dem Holzdeck zu wachsen scheint. Auf der nächsthöheren Ebene befindet sich ein offenes Poolhaus mit Sommerküche und einem Lounge-Bereich. Hier ist auch die Pooltechnik untergebracht. Ein kleiner Seerosenteich mit Quellstein und einigen Findlingen lädt zum Verweilen ein, dazu spendet eine große Japanische Blütenkirsche (Prunus serrulata) Schatten. Schließlich geht es über eine Brücke auf die vierte und letzte Ebene, auf der sich eine 30 Quadratmeter große Holzterrasse und ein ebenso großes Staudenbeet befinden. Pflegeleicht sollte der Garten sein, daher wurde auf eine Rasenfläche verzichtet. Stattdessen gibt es Stauden und Zwiebelblumen in Hülle und Fülle. Anmutige Prachtkerzen (Gaura lindheimeri) sorgen mit ihren lockeren Blütentrauben an vollsonnigen Standorten für lang anhaltenden Blütenschmuck. Dort fühlt sich auch der Sonnenhut (Echinacea pallida) wohl, den Schmetterlinge im Spätsommer unwiderstehlich finden. Dann entfaltet die Heilpflanze ihre bemerkenswerten Blüten mit den hängenden Blütenblättern und dem „stacheligen Innenleben“. Damit man richtig abschalten kann, schirmt ein hoher Zaun aus Lärchenholz den Poolgarten von der Siedlung ab. Das funktioniert auch akustisch, denn Quellstein und Wasserspeier überdecken mit ihrem Geplätscher die Geräusche der nahen Straße.
