Ein Sommergarten-Traum

Wasser ist sein Element

Dieser Garten bot Gartengestalterin Christine Schaller gute Möglichkeiten, sich kreativ austoben zu können. Dass hier mit Spaß und Liebe zu, Detail gearbeitet wurde, merkt man dem Projekt an.

„Endlich war der erste Satz mal nicht, 'wir wollen eine pflegeleichte Anlage', sondern 'unser Garten soll schöner werden'“, freut sich Christine Schaller. Umso lieber übernahm die Landschaftsarchitektin die Gestaltung des Gartens bei Lüneburg für eine vierköpfige Familie. Dieser war erst vor drei Jahren angelegt worden, und eigentlich gab es dort alles, was Gartengestalter gemeinhin gerne bauen: eine große Terrasse aus Klinker, ein Holzdeck am Whirlpool, einen Koi-Teich mit Bachlauf, Hochbeete aus Sandstein, Sichtschutzmauern, Spielrasen, eine Beregnungsanlage und Pflanzen, wenn auch mit wenig Blütenschmuck. Aber viele Ausstattungselemente machen noch keinen guten Garten, wenn etwas Elementares fehlt: das Gefühl der Geborgenheit, der Behaglichkeit. Die Fläche war zu formlos; eine gefühlte Linie, die von Gartenraum zu Gartenraum führt, gab es nicht. Der Charme fehlte, die Sitzplätze waren nicht einladend, die einzelnen Bereiche nicht miteinander verwoben. Alles wirkte beziehungslos aneinandergereiht.

Lage des Gartensbei Lüneburg, Niedersachsen
Größe des Gartens1.180 m²
PlanungsbüroZinsser KG, Gärten & Poolbau
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AusführungZINNSER Garten & Poolbau
FotografieAnnette Timmermann
Aufgabe war es, den Garten neu zu gliedern, Räume mit einer besseren Aufenthaltsqualität zu schaffen und sie mit Stauden lebendig zu gestalten.

Christine Schaller

Also machte sich Christine Schaller daran, das „Gefüge“ neu zu ordnen und Räume mit einer besseren Aufenthaltsqualität zu schaffen, um so mehr Lebendigkeit in den Garten zu holen. Großzügig sollte das Grün nach der Umgestaltung wirken, geradlinig und modern. Die Gartenzimmer wurden straffer organisiert und hauptsächlich mit Pflanzen voneinander abgegrenzt, sodass mit Vorder- und Mittelgrund mehr Raumtiefe entstand. Die Pflanzflächen wurden mit Stauden erweitert, die den Garten nun mit ihrer Blütenfülle bereichern. Materialien wurden zum Teil ausgetauscht oder anders wiederverwendet wie etwa das Holzdeck. Großformatige Platten aus Sandstein verbinden Haus und Terrasse mit dem Pool und verleihen dem Garten mehr Ruhe und Struktur. Kies-Sitzflächen verhindern den Eindruck von zu viel versiegelter Fläche. Der Kiesplatz unter den mehrstämmigen Platanen (Platanus hispanica, Dachform) wurde näher ans Haus geholt und ist jetzt der erklärte Lieblingsplatz der Familie – kein Wunder, sitzt man doch geschützt unterm Blätterdach und ganz nah am natürlich gestalteten Koi-Teich mit Bachlauf und Quellstein. Im rückwärtigen Garten bietet der Sitzplatz am Pool einen Blick zurück zum Haus. Die Dach-Platanen schaffen ebenso wie eine Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia) am Pool und eine Reihung von Solitär-Felsenbirnen (Amelanchier lamarckii) vor der vorhandenen Betonsteinmauer eine „dritte Dimension“ im Garten und sind wichtig für die Raumbildung. So entsteht die Atmosphäre einer grünen Idylle. Die rhythmische Bepflanzung mit den drei Felsenbirnen bricht die horizontale Linie der Betonsteinmauer und bietet gleichzeitig Sichtschutz zum Nachbarn. Unterpflanzt sind die Gehölze mit Rispen-Hortensien (Hydrangea paniculata 'Little Lime'), Funkien (u. a. Graublättrige Goldrand-Funkie – Hosta 'Aureomarginata') und Elfenblumen (Epimedium perralchicum 'Frohnleiten'). Auch in den Beeten herrscht Artenvielfalt. Sie sind vor allem mit lang und üppig blühenden Sommerstauden bestückt. „Ich liebe die englische Stauden-Üppigkeit mit Hortensien. Sie strahlen so eine Ruhe aus. Es ist ein intensiver Garten, jedes Fleckchen ist für die jeweilige Jahreszeit ausgestaltet“, schwärmt Christine Schaller. Alle Elemente sind nun gestalterisch miteinander verbunden; nichts erinnert mehr an das beziehungslose Nebeneinander.

Impressionen