Ein Garten mit Zukunft

Ein naturnaher Erholungsort - Im Farbenspiel der Zeit

Ein Garten, der nicht nur Respekt gegenüber der Natur ausdrückt, in der er eingebettet ist, sondern auch die Liebe seiner Besitzer für diese. Nicht nur durch den Verzicht auf eine Bewässerungsanalge machen diesen Garten zu etwas ganz Besonderem.

Ganz ohne Bewässerungsanlage kommt dieser naturnah gestaltete, weitläufige Hanggarten aus. Und damit ist er schon etwas Besonderes in einer Zeit, in der immer mehr Technik mit entsprechender Störanfälligkeit in Hausgärten verbaut wird. Dieser Garten ist konsequent anders – sonst würde er auch nicht so gut in das ursprüngliche Tal des Flüsschens Fehla passen, ein Naturschutzgebiet mit Wiesen und bewaldeten Hügeln auf der Zollernalb. Es ist ein Garten, in dem sich die Liebe und Verbundenheit seiner Besitzer zur Natur ausdrückt: Asgedehnte Staudenflächen, eine Streuobstwiese, vereinzelte alte Bäume und ein naturnaher Teich bieten der heimischen Tierwelt Nahrung und Lebensraum. Die Gartenbesitzer sind Hobby-Imker und wissen um die Zusammenhänge zwischen ausgeräumter Agrarlandschaft, leblosen Schottergärten und Insektensterben.

Lage des Gartens Neufra, BaWü
Größe des Gartens4.500 m²
PlanungsbüroThomann Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG
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AusführungThomann Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG
FotografieDer Auslöser Sven Falk Fotografie, Jochen Thomann
Wir haben bei der Gestaltung des Naturgartens bewusst auf technischen Schnickschnack und zusätzliche Bewässerung verzichtet (...).

Jochen Thomann

Ein weiteres Thema war den Auftraggebern wichtig: Barrierefreiheit, denn das Paar möchte seinen Garten auch im Alter nutzen können. „Das Grundgerüst wurde dafür geschaffen, indem das abschüssige Gelände mit Natursteinmauern an exponierter Stelle eingeebnet wurde“, erklärt Jochen Thomann. Von den Natursteinmauern profitieren auch kleine Eidechsen und Insekten, die zwischen den Granitsteinen (Raumünzacher Granit) einen Lebensraum finden. Den langen schmalen Hanggarten erschließt ein geschwungener wassergebundener Weg, der alle Elemente barrierefrei miteinander verbindet: den Nutzgarten mit den Hochbeeten für einen rückenschonenden Gemüseanbau, den naturnahen Teich, das Bienenhaus an der Streuobstwiese und den Sitzplatz unter der Holz-Pergola. Dank einladender Sitznischen am Wegesrand lässt sich die Strecke von ca. 300 m vom Wohnhaus bis hinab zur Streuobstwiese auch im Alter noch bewältigen. Jeder Platz bietet einen besonderen Blickfang – etwa auf den Gartenteich mit Bachlauf und Quellstein. Dieser funktioniert mit einem Minimum an Technik, lediglich eine Quellsteinpumpe wird verwendet. Ebenso nachhaltig wird mit der Ressource Wasser umgegangen. Die Pflanzbeete gedeihen ohne zusätzliche Bewässerung dank der gezielten Auswahl und Kombination von standortgerechten Gehölzen und Stauden. Jochen Thomann pflanzte viele Präriestauden, die trockenheitsresistent sind. Ausgewählt wurden die Gehölze und Stauden aber auch nach ihrem ökologischen Wert, also ob sie Insekten und Vögel nähren. Solche Nähr- und Vogelschutzgehölze sind z. B. die Gewöhnliche Heckenkirsche (Lonicera), die Apfelrose (Rosa rugosa), Weiden (Salix), die Eberesche (Sorbus), der Weißdorn (Crataegus), die Kornelkirsche (Cornus) und die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii). Unzählige Stauden bieten reichlich Nektar und Pollen, darunter Akelei (Aquilegia), Fingerhut (Digitalis), Blutweiderich (Lythrum), Sonnenblumen (Helianthus), Goldrute (Solidago) und Katzenminze (Nepeta). Dazu kommen im Frühjahr die Geophyten – sage und schreibe 10.000 Blumenzwiebeln wurden hier aufgepflanzt. Von März bis weit in den November bietet der Garten nun eine Fülle von Blüten und Früchten, von der nicht nur die Gartenbesitzer, sondern auch ihre Bienen profitieren.

Impressionen