Ein lauschiges Plätzchen für alle
Als die Patchworkfamilie mit drei Kindern in dieses schöne Haus zog, waren nur die Pflasterarbeiten an der Terrasse und im Vorgarten erledigt. Ansonsten gab es vor allem eines: Rasenfläche. Dagegen fehlten Sitzplätze und ruhige Ecken, aber auch ganz praktische Dinge wie eine Sicherung für den Tiefhof, um den Absturz in 3 Meter Tiefe zu verhindern. Außerdem hatte jedes Familienmitglied eigene Wünsche und Vorstellungen, wie die neue Anlage aussehen sollte: einen Pool mit Pool-Haus, dazu wenig Rasen, aber dennoch genügend für den Hund, und natürlich möglichst viele immergrüne und einige blühende Pflanzen, die nicht viel Arbeit machen.
Nina Fischer-Brocks brachte in ihrem Konzept alle Wünsche unter und übernahm das wenige Vorhandene. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Trotz formaler Gestaltung wirkt der Garten an keiner Stelle unterkühlt – ganz im Gegenteil, hier ist ein Ort zum Wohlfühlen entstanden. Vorrangig war zunächst die Absicherung des Tiefhofs. „Den Höhenunterschied haben wir statt mit einem Geländer mit gemauerten Hochbeeten in verschiedenen Höhen abgefangen“, erklärt Nina Fischer-Brocks. Sie sind mit mehrstämmigen, leicht aufgeasteten Felsenbirnen (Amelanchier lamarckii) bepflanzt. Diese malerischen Gehölze werden mit Bodenlampen in Szene gesetzt, rücken den Garten in ein schönes Licht und vergrößern den Wohnraum. Gesellschaft im Hochbeet leisten ihnen der kompakte Zierliche Frauenmantel (Alchemilla epipsila), immergrüne Kugeln aus Japanischer Stechpalme (Ilex crenata), weißer Riesen-Zierlauch (Allium), Weiße Glöckchentraube (Liriope muscari 'Monroe White') und die Teppich-Japan-Segge (Carex morrowii ssp. foliosissima 'Ice Dance'). Die Pflanzen wurden so gewählt, dass sie mit dem lichten Schatten der hohen Laubbäume aus den Nachbargärten zurechtkommen und dem Grün etwas Helligkeit verleihen. Im Frühjahr jedoch, wenn die Bäume noch nicht belaubt sind, dringt genug Licht zu den Zwiebelgewächsen wie dem Riesen- Zierlauch vor, der im Hochbeet eine ausgezeichnete Figur macht.
„Den Höhenunterschied haben wir statt mit einem Geländer mit gemauerten Hochbeeten in verschiedenen Höhen abgefangen.”
Nina Fischer-Brocks
Die großzügige Terrasse wird von den Hochbeeten auf zwei Seiten begrenzt. Sie zieht sich über die Längsseite des Hauses, nur unterbrochen durch einen mehrstämmigen Fächer-Ahorn (Acer palmatum), der mit seiner Schirmform den Lounge-Bereich in einen separaten Sitzplatz verwandelt. Direkt im Anschluss an die Terrasse erstreckt sich der Pool in ebensolchen Ausmaßen. Ihn umgeben eine Sitzmauer, Gräserbänder und formale Hecken aus Japanischer Stechpalme. In zweiter Reihe bringen Rhododendren der Sorte 'Cunningham's White' und Strauchhortensien (Hydrangea arborescens 'Grandiflora') mit ihren weißen Blüten Licht in die hinteren Gartenecken. Drei Kaiser-Linden (Tilia intermedia 'Pallida') verdecken als Spalierbäume die kahlen Nadelbaumstämme vom Nachbarn. So steht der Entspannung an den verschiedenen Sitzplätzen nichts mehr im Wege. Dank Feinhalm Chinaschilf (Miscanthus sinensis 'Gracillimus') findet man auch ein Plätzchen, an dem man sich ungestört zurückziehen kann, wenn einem gerade danach ist. Der Vorgarten empfängt den Ankömmling mit Hochstämmen der vielseitigen Felsenbirnen, die nahezu das ganze Jahr über attraktiv sind. Geschnittene Hecken und Beete mit mattenartigen Dickmännchen (Pachysandra terminalis 'Green Carpet') unterstreichen die schlichte Schönheit der Hausfassade. Üppige Hortensien und luftige Gräser verhindern, dass die formale Gestaltung zu streng wirkt. So steht der Vorgarten in puncto gelungene Gartengestaltung dem rückwärtigen Bereich in nichts nach.
