
Ein Kreativgarten für die ganze Familie
Ein Familiengarten, der voller kreativer Ideen steckt!

„Genau das brauchen junge Familien heutzutage: Zeit, um ihren Garten tatsächlich als Auszeit genießen zu können.”

Katja Skobowsky
Dabei kamen alte Gegenstände und Materialien zu neuen Ehren, wenn auch manchmal in völlig neuer Funktion: Aus groben Natursteinen einer abgerissenen Scheune hat sie eine Natursteinmauer aufgeschichtet. In der Fußgängerzone in Koblenz entdeckte sie alte Fenster mit Bleiverglasung, die auf den Sperrmüll wandern sollten – kurzerhand nahm sie sie mit und baute die dekorativen Fenster in ihr Gartenhäuschen ein, das so zum einladenden Garten-Esszimmer wurde. Ein ausrangiertes Waschbecken funktionierte sie zum Hochbeet mit Tomaten und Erdbeeren um. Eine ausgediente Sitzbank vor einer Wand mit Spiegeln, die wie kleine Fenster wirken, wurde zum duftenden Lavendelbeet. Dieser Ideenreichtum ist mit einer Liebe zum Detail kombiniert. Dies zeigt sich beispielsweise an der Einfahrt. Ovale Kiesel, in Wellen verlegt, lockern hier die Pflasterung auf; oder an der Konstruktion der Holztreppe vom Haus in den Garten: Von den Stufen kann man in jede Richtung gehen; gleichzeitig dient sie auch als Sitzgelegenheit. Mit solch guten Ideen sind die einzelnen Gartenzimmer ausgestattet, die den kleinen Garten gliedern. Der Sitzplatz mit Essbereich unter den Felsenbirnen liegt geschützt vor dem Haus und wird durch eine Ziegelwand nach außen hin wie ein Atrium abgeschlossen. Eine Kletterhortensie er- klimmt an einer Seite die Mauer, Rosen erobern daneben ihr Spalier und parfümieren die Luft. Ein Wasserspiel in der Wand lässt das Element in eine schmale Rinne fließen, die den Essplatz begrenzt. Unter einem Rosenbogen hindurch gelangt man zur Rasenfläche mit Gartenhäuschen und weiter zur Spielecke. Dort haben die Kinder ihr eigenes Reich mit Spielhaus und Sandmulde. Im lebenden Weiden-Tipi unter der hohen Esche können sie sich ungestört zurückziehen. Neben der Verwendung natürlicher Materialien legt Katja Skobowsky viel Wert auf eine standortgerechte Pflanzenwahl. Für ihren Garten hat sie vor allem heimische Gewächse ausgewählt, die Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum bieten. Dazu ist die Bepflanzung mit Bodendeckern, Stauden und Gehölzen gestaffelt, was den Pflegeaufwand klein hält. „Genau das brauchen junge Familien heutzutage: Zeit, um ihren Garten tatsächlich als Auszeit genießen zu können“, sagt Katja Skobowsky. Frei wachsende Hecken aus Eingriffligem Weißdorn (Crataegus monogyna) und vielen Wildrosenarten umgeben die Rasenfläche, darunter interessante Vertreter ihrer Zunft, etwa die stachellose Pillnitzer Vitaminrose (Rosa PiRo 3), deren längliche Hagebutten einen besonders hohen Vitamingehalt aufweisen, oder die Lederblättrige Rose (Rosa caesia, syn. Rosa coriifolia), die wie die übrigen Wildrosenarten für viele Vögel- und Wildbienenarten wertvoll ist. Auf der Trockenmauer im Eingangsbereich fühlen sich Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) und Sand-Thymian (Thymus serpyllum) wohl, beides exzellente Bienenweiden. Das Vorbeet schmückt eine Elsbeere (Sorbus torminalis), eine der seltensten Baumarten Deutschlands. Dabei ist das Rosengewächs eine wahre Augenweide und als wertvolle Heilpflanze bekannt. Etwas Besonderes ist auch der Sumpfporst (Ledum palustre), ein niedriger Strauch mit immergrünen Blättern. Seine Blüten duften und produzieren reichlich Nektar, sodass Schmetterlinge, Hummeln und Schwebfliegen zu Dutzenden angelockt werden. Ein Dufterlebnis der besonderen Art bietet der Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) im Beet vor der Eingangsbrüstung. Selbst das Dach des Hauses ist mit einer Mischung aus Wildblumen und Wildgräsern bepflanzt, die mit diesem extremen Standort zurechtkommen.
