Stadtgarten als grünes Familienparadies

Ein höchst lebendiges Gartendenkmal

Dieser Familiengarten lässt einen vergessen, dass er mitten in der Großstadt liegt – er ist der perfekte Rückzugsort und beweist, dass Naturnähe und ein Pool durchaus zusammengehen können.

Das Haus und der dazugehörige Senkgarten stehen unter Denkmalschutz und befinden sich auf einem ehemaligen Gelände der britischen Streitkräfte. Es handelt sich um eine frühere Offiziersvilla, schlicht und edel, die umgebaut und erweitert wird (Architekt B. von Pidoll). Um dem Denkmalschutz zu genügen und das Ensemble in seiner Form zu erhalten, entstehen die neuen Wohnräume unterirdisch, die in einen tiefer gelegten Innenhof (Muschelkalk, Steingalerie Werksteinbetriebe Würzburg) übergehen. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz und dem Architekten baut Peter Berg die Struktur des Senkgartens aus und modelliert aus den bestehenden Böschungen mit großformatigen Natursteinen neue Terrassenflächen. Dadurch wirkt der Senkgarten mit seinen unterschiedlichen Ebenen und Pflanzbereichen ganz im Sinne Karl Foersters interessanter und abwechslungsreicher. Gleichzeitig entstehen so viele Räume zum Spielen und Genießen, die in der Pflanzung integriert sind. Die Pflanzflächen strukturiert der Gartendesigner mit Tritten aus Natursteinen, damit sie begehbar werden und man bei der Pflege weder den Boden verdichtet, noch auf die Stauden tritt. Gleichzeitig dienen Felsen bei Peter Berg als wetterfeste, nahezu unverwüstliche Sitzgelegenheit. Felsspalten bieten eine ökologische Nische für viele Kleintiere, die den Lebensraum mitten in der Stadt gerne annehmen. „Die großen Natursteine machen ein Bauen ohne Beton möglich – ein wichtiger Aspekt, wenn man nachhaltig und ökologisch arbeiten möchte“, betont der Gartendesigner.

Lage des GartensKöln, Nordrhein-Westfalen
Größe1.500 m²
PlanungsbüroGartenLandschaft Peter Berg
 
PlanungsbüroPETER BERG - GartenLandschaft Berg
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AusführungGartenLandschaft Berg & Co. GmbH
FotografieUlrike Romeis Fotografie
Gemeinsam Gärtnern und von der Natur lernen. Ein Garten mit imposanten Gehölzen für Groß und Klein im städtischen Kontext.

Peter Berg

Raumbildung und Atmosphäre hebt Peter Berg durch seine naturnahen Mischpflanzungen hervor. Zwar beherbergt der Garten bereits einen schönen alten Baumbestand, doch bietet die Grundstücksgröße durchaus Platz für weitere Bäume. Ausdrucksstarke Arten wie Tupelo- (Nyssa sylvatica), Eisenholz- (Parrotia persica) und Amberbaum (Liquidambar styraciflua) sind Stimmungsträger und magischer Blick- fang im Herbst, wenn das Farbspektakel ihrer Blätter den Indian Summer in den Garten trägt. Mit den großen Bäumen halten Vögel Einzug in den Garten, ohne die jedes Grün seelenlos bleibt. „Der Garten lebt von waldartigen Gehölzrändern sowie Staudenbeeten und bietet über das ganze Jahr eine Vielfalt an Blüten und Strukturen“, so der Gartendesigner. Ergänzt werden die Groß- bäume mit Obstgehölzen, lebenden Fossilien wie den Magnolien und weiteren edlen Gehölzen – eine Vielfalt, die beeindruckt. Die hohen Hainbuchen-Spaliere (Carpinus betulus) garantieren Privatsphäre bei allen Aktivitäten zum angrenzenden öffentlichen Park, der das Grundstück wallartig umfängt. „Mit jedem großen Baum wird ein Beitrag zum besseren Klima in der Stadt geleistet, und auch das Mikroklima in Hausnähe verbessert sich. Blätter fungieren als Feinstaubfilter, nehmen Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff ab“, zählt Peter Berg auf. Auch die stimmungsvollen Stauden- und Gräserpflanzungen leisten dazu ihren Beitrag, sodass der Garten selbst an heißen Tagen ein angenehmer Ort bleibt. Der Schwerpunkt der Gestaltung liegt klar auf den Pflanzen, so wie es in einem Garten sein sollte: Etwa 80 Gehölze und Großsträucher, ca. 200 Heckenpflanzen, ganze 7.400 Stauden, Gräser und Farne sowie 3.500 Zwiebelpflanzen beleben den Senkgarten und machen das Denkmal höchst lebendig!

Impressionen