
Ein Garten ist mehr als Rasen und Hecke
Dieser Garten befindet sich in der deutsch-belgischen Grenzregion und bestand zunächst lediglich aus Rasen und einer mächtigen Eibenhecke.

„Ein Garten voller Vielfalt, der den Eindruck eines gewachsenen Gartens erweckt. Nur die Natur selbst hätte es noch besser machen können.”

Peter Berg
„Nach Hermann Fürst von Pückler-Muskau sind Wasserflächen immer zu klein, sollen aber so natürlich wie möglich wirken. Daher muss ein Bachlauf so gestaltet sein, dass er sich nicht mit einem Blick erfassen lässt“, so der Gartendesigner. Je nachdem, wo man sich gerade aufhält, entzieht sich der Bachlauf dem Blick und taucht an anderer Stelle wieder auf. Das bringt Spannung in die Gestaltung des rechteckigen Grundstücks. „Die mit Felsen und Stauden gestalteten Gewässerrandzonen bieten zahlreichen Lebewesen eine ökologische Nische. Randbereiche werden mit gestaffelt gepflanzten Gehölzen betont, die in der Form den mäandrierenden Schwung des Gewässers aufnehmen und in einer niedrigeren Vegetation und schließlich als Rasenfläche auslaufen“, erklärt Peter Berg. Inszenierte Blicke entlang des Baches oder auf vielstämmige Solitärgehölze sind elementar in dieser natur- nahen Gestaltung, die in die Landschaft passt. Die gewählten Arten wie die Dornenlose Gleditschie (Gleditsia triacanthos f. inermis) oder der Blasenbaum (Koelreuteria paniculata) bereichern den Garten gleich in mehrfacher Hinsicht: mit leuchtender Herbstfärbung, reichem Blüten- und auffälligem Fruchtschmuck sowie gutem Nektar- und Pollenangebot für Insekten. Die immergrüne Österreichische Schwarz-Kiefer (Pinus nigra ssp. nigra), die anfangs den Blick von der Terrasse in den Garten verstellte, wird versetzt und kann nun hinter dem Teich ihre malerische Wirkung ganzjährig entfalten. „In diesem Garten findet man Ruhe und Geborgenheit. Es fand ein menschlicher Eingriff statt, der die Natur wiederbeleben und aufatmen lässt. Nur die Natur selbst hätte die Formen noch besser entwerfen können“, ist Peter Berg überzeugt. Diese Art der Gestaltung nach der Natur wäre sicher im Sinne des großen Gartenkünstlers Pückler-Muskau gewesen, der in seinem Standardwerk „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“ von 1834 fest- stellte: „Der höchste Grad der landschaftlichen Gartenkunst ist nur da er- reicht, wo sie wieder freie Natur, jedoch in ihrer edelsten Form, zu sein scheint.“
