
Nachhaltigkeit im Garten leben
Mehr als Worte sondern endlich Taten in Sachen Klimaschutz erbringt dieses Gartenprojekt und achtet bei der Umsetzung und den Materialen auf die Umwelt.

„Die größte Herausforderung lag darin, einen schmalen und langen ungegliederten, von Rasen dominierten Garten spannungsvoll zu gliedern.”

Petra Wette und Wolfgang Wette (nicht im Bild)
Angelegt in den 1970er-Jahren, gab es nicht mehr als eine große Rasenfläche und ein paar Sträucher, die im Vergleich zu den dominanten Koniferen in den Nachbargärten optisch untergingen. Also wurde die öde Rasenfläche in unterschiedlich gestaltete Gartenräume umgewandelt: eine Terrasse mit Holzdeck im Übergang zum Wohnbereich, die in eine von Stauden und Gräsern eingefasste Kiesfläche übergeht. Daran schließt sich eine Rasenfläche mit einem kleinen Hain aus Himalaja-Birken (Betula jacquemontii). Hainbuchen-Hecken begrenzen diesen Gartenbereich und schaffen Raum für den Gemüsegarten und den Kompost, das „schwarze Gold“ der Gärtner. Im Zentrum des Gartens steht ein alter Walnussbaum (Juglans regia), dessen besondere Stellung durch einen runden Stahlkranz mit einer Kiesfläche hervorgehoben wird. Die Gestaltung des gesamten Gartens richtet sich nach den Grundsätzen des klassischen Feng Shui, um Energie in den Garten zu holen – ein Spezialgebiet von Petra Wette. Maßgeblich sind weiße Farben wie etwa die vielen hell blühenden Stauden, die Himalaja-Birken mit leuchtend weißen Stämmen oder der helle Kies. Über die Jahreszeiten blühen Stauden in Weiß und Blau, viel verwendet wurden Storchschnabel-Arten (Geranium) und verschiedene Iris- und Zierlauch-Sorten (Allium). Auch der Stahlring um den Walnussbaum ist bewusst gewählt – runde Formen haben eine harmonisierende Wirkung auf das viele Grün aus den Nachbargärten. Mit zunehmender Entfernung vom Haus wird die Nutzung mit einer Obstbaumwiese extensiver. Kirsch- und Walnussbäume wurden aus dem alten Garten übernommen, Obstgehölze, die typisch für den Göttinger Süden sind. An den Rändern darf die Natur sich Bereiche erobern, spielt dieser Familiengarten doch mit der Ästhetik von Naturnähe und Gestaltung. Einen Kontrapunkt setzt schließlich der „Sonnenplatz“ zur Grundstücksgrenze mit einfachem Holzschuppen und einer Bank aus Euro-Paletten. Kürzlich hat Wolfgang Wette Rasen in Wiese umgewandelt, einen Saum zwischen Staudenbeet und Scherrasen hergestellt und neben der Kompostanlage einen Reisighaufen angelegt. Dieser Garten ist in steter Veränderung, damit sich die Biodiversität weiter erhöht.
