
Grünes Heim für drei Generationen
Die Anforderungen an diesen Garten sind so unterschiedlich wie seine Bewohner, die aus drei verschiedenen Generationen einer Familie stammen

„Die Geradliningkeit im Bereich der Terrasse, des Schwimmteichs und des Gartenhauses löst sich nach hinten zum Spielbereich der Kinder auf.”

Anna Strasburger, Margarete Hoberg-Klute, Melissa Hauschulte
Da der Familiengarten bereits eine lauschige Atmosphäre hatte, galt es, diese weiterhin zu erhalten. Durch zahlreiche Elemente und Ausstattungen war das Bild jedoch unruhig. Die Umgestaltung sollte deshalb auch zu einem ruhigeren, zusammenhängenden Gesamtbild führen. Entsprechend geradlinig entwarf Margarete Hoberg-Klute den Schwimmteich in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus. Dank dieser Lage erlebt man den Teich nun vom Erdgeschoss und dem Obergeschoss des Hauses. Blickfang dort ist ein Wasserspiel aus drei Würfeln. Ganz nah im Blickfeld hat man das sprudelnde Element am Sonnendeck unter den Dach-Platanen. Von der überdachten Terrasse am Haus lässt sich dagegen das Leben in der Regenerationszone gut beobachten, all die Pflanzen und Tiere, die am und im Wasser einen Lebensraum finden. Die Bepflanzung nimmt es auch nicht übel, wenn die Kinder dort einmal durchwaten, um sich Teichsimse (Schoenoplectus lacustris), Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) oder Blumenbinse (Butomus umbellatus) genauer anzusehen. Einen solchen Erlebnisraum bietet auch die Feuerstelle mit den urigen Sitzsteinen am Gartenhaus. Ein Bambus-Hain und drei hohe Stelen aus heimischem Schiefer, die an Skulpturen erinnern, machen den Sitzplatz am Feuer zu einem geschützten Raum, gewähren Sichtschutz zum Nachbargrundstück. Die Geradlinigkeit der Formen nahe des Wohnhauses mit Terrasse, Schwimmteich und Sonnendeck löst sich im rückwärtigen Bereich auf – er ist den Kindern vorbehalten, die hier nach Herzenslust turnen und spielen können. Dafür wurden die alten Spielgeräte neu in Szene gesetzt und der Altbestand an Gehölzen durch weitere ergänzt. Auch wenn der Gartenteil etwas „wilder“ gestaltet ist, bleibt der Blick in die Landschaft gewahrt. Und damit der Familiengarten seine lauschige Atmosphäre bewahrt, wurden die Belagsflächen aus Naturstein und Holz gearbeitet: der Terrassenbereich mit Blaustein; die Abdeckung des Teichrandes sowie die Schrittplatten mit Granit. Das Farbspektrum liegt dabei im Bereich Grau bis Anthrazit und ist gut aufeinander abgestimmt. Auch das Holz für das Deck und den Steg wird sich durch die Sonneneinstrahlung bald silbergrau färben und dann mit den Steinen bestens harmonieren. Dank der Umgestaltung wirkt der Familiengarten nun homogener und ruhiger. Alle drei Generationen finden dort entsprechend ihren Bedürfnissen reichlich Möglichkeiten zur Entfaltung. In einem solchen Garten kann man seinen Urlaub in Corona-Zeiten getrost zu Hause verbringen. Wer will da noch wegfahren!
