
Der Garten der Geselligkeit
„Locker, luftig, leicht“ – mit dieser Beschreibung bringt Christiane von Burkersroda die Wirkung ihrer Gestaltung auf den Punkt.

„Die lange Sitzmauer ist das zentrale Element des Gartens. Sie ist Sitzgelegenheit, Strukturgeber und der zentrale Blickpunkt. Wechselnde Blickrichtungen zeigen die Vielfalt des Gartens.”

Christiane von Burkersroda
Gehölze strukturieren die Gartenräume und spenden den verschiedenen Sitzplätzen lichten Baumschatten. Die Terrassen sind bewusst vom Haus abgerückt und „kleben“ nicht an der Fassade, sondern integrieren sich in die bepflanzten Flächen. Hier sitzt man mitten im Grünen, umgeben von einer zurückhaltenden Bepflanzung aus Stauden und Gehölzen. So kann man das Haus mit seiner ausdrucksstarken Fassade wahrnehmen und gleichzeitig den Garten als Raum erleben. Für den kleinen Sitzplatz vor dem Eckfenster wählte die Planerin eine mehrstämmige Hainbuche (Carpinus betulus) aus, die besonders im Herbst mit leuchtend gelber Laubfärbung zum Blickfang wird. „Herbstfärbung spielte bei der Pflanzenauswahl eine wichtige Rolle. Die Pflanzung sollte naturhaft erscheinen, locker und ungezwungen, wie der Lebensstil der geselligen Familie“, erklärt die Gartendesignerin. Zu diesem Bild passen auch die lockeren Gruppen trockenheitsverträglicher Stauden und Ziergräser auf den begehbaren Kiesflächen. An der Terrasse gibt duftender Lavendel den Ton an. Spornblume (Centranthus ruber 'Albus'), Katzenminze (Nepeta x faassenii 'Walkers Low') und Bergminze (Calamintha nepeta 'Triumphator' neu: Clinopodium nepeta) bieten reichlich Insektenfutter. Die halbschattigen Bereiche beleben Bergenie (Bergenia cordifolia 'Schneekönigin'), Zottiges Silberglöckchen (Heuchera villosa var. macrorrhiza) und Herbst-Kopfgras (Sesleria autumnalis) mit immergrüner Struktur. Die verwendeten Materialien greifen die Idee der Architektur auf. Zur Hausfassade passt Dolomit aus dem Altmühltal mit seinen warmen Farbtönen, der in unterschiedlichen Formaten und Oberflächen verwendet wird, etwa für die Sitzmauer oder die Terrassen. „Der traditionelle Plattenverband wird mit den gerade zugeschnittenen Platten im Polygonalverband modern interpretiert und passt zum Charakter des Hauses. Die Verlegung war herausfordernd, wurde aber durch den ausführenden Betrieb perfekt umgesetzt“, berichtet Christiane von Burkersroda. Auch die Gestaltung der Sichtschutzwand entlang der Grenze mit Latten unterschiedlicher Breite orientiert sich konsequent an der besonderen Hausfassade. So wirkt alles ganz selbstverständlich, locker, luftig und leicht, als könne es gar nicht anders sein.
