Hanggarten

Den Wald als Nachbarn

Die Lage dieses Hanggartens ist etwas ganz Besonderes.

Die Lage dieses Hanggartens ist schon etwas ganz Besonderes, gerade einmal 10 Minuten von der größten Stadt der Schweiz entfernt. Denn von den bodentiefen Fenstern des Hauses sieht man nicht etwa zum nahen Nachbarn, sondern direkt in den Wald. „Hinter der Grundstücksgrenze liegt der Wald – eine seltene und deshalb wunderbare Herausforderung. Die Architektur des modernen Gebäudes öffnet sich nach außen und verschmilzt mit dem Garten und dem Waldrand“, beschreibt Gartenarchitekt Simon Rüegg die Situation.

Lage des GartensRegion am Zürichsee, Kanton Zürich, Schweiz
Grösse650 m²
PlanungsbüroPARC'S Gartengestaltung GmbH
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Ausführungegli jona ag
FotografieClaudia Below photographs
Hinter der Grundstücksgrenze liegt der Wald – eine seltene und deshalb wunderbare Herausforderung.

Simon Rüegg

Daher hat er für einen fließenden Übergang zwischen der natürlichen, unstrukturierten Vegetation des Waldes und der vom Menschen geschaffenen und strukturierten Natur, dem Garten, gesorgt. Die Gehölzmischung aus Abelien (Abelia x grandiflora), Strauch-Rosskastanien (Aesculus parviflora), Zwerg-Felsenbirnen (Amelanchier rotundifolia 'Helvetia'), Schneeball (Viburnum) und Hortensien (Hydrangea macrophylla 'Endless Summer') schafft eine natürliche Abstufung zur Rasenfläche hin. Die Weiße Hainsimse (Luzula nivea) schlägt als Bodendecker die Brücke zwischen diesen beiden Welten, in die man durch ein kleines Tor im Gartenzaun jederzeit wechseln kann. Sie ist ursprünglich in Bergwäldern daheim und bringt mit ihren weißen Blütenbüscheln Licht in die schattigen, waldnahen Bereiche. Im Zentrum des Familiengartens steht das Schwimmbecken. Es befindet sich auf der Sonnenseite des Hanggrundstücks und ist von allen Teilen des Gartens aus gut zu sehen, etwa von der großzügigen Terrasse mit Lounge, die mit Luserna-Naturstein-Platten verlegt ist. Das ist ein harter Glimmerstein aus Lusern in Oberitalien, den man von vielen schönen Plätzen italienischer Städte her kennt. Auf der Stirnseite des Pools erstreckt sich eine ebenso großzügige Rasenfläche mit einem Plattenrahmen aus dem gleichen Naturstein. Sie lässt den Blick frei, sodass man von den bodentiefen Fenstern des Wohnzimmers aus auf die Sitzbank und den nahen Wald sehen kann. Doch die Rasenfläche hat noch eine ganz andere, praktische Funktion: Die Kinder der Familie nutzen sie gerne für Spiele und natürlich als „Startbahn“ für einen Sprung in den Pool. Vom Rasenviereck gelangt man schließlich durch ein Tor aus Blumenhartriegeln (Cornus kousa) in den dritten Gartenraum, einem von weiß blühenden Hortensien eingefassten Schattensitzplatz. In allen Bereichen schaffen luftige Gräser wie Teppich-Japan-Segge (Carex morrowii ssp. folisissima 'Ice Dance'), Bä- renfell-Schwingel (Festuca gautieri) und Kleines Lampenputzergras (u. a. Pennise­ tum alopecuroides 'Hameln') Leichtigkeit und garantieren mit ihren Blütenähren florale Gartenbilder für den Herbst. Kein Wunder, dass die Familie ihren Hanggarten sehr intensiv nutzt – und ein schöneres Kompliment kann es eigentlich für einen Gartenarchitekten nicht geben.

Impressionen