Burgblick am Wasser
Die Frage nach besseren Gärten in sensiblen Lagen hat dieses Projekt bewegt...
Grauwackeblöcke formen das Ufer des Naturteichs, sodass es ganz natürlich wirkt und einen Kontrast zum formalen Becken des Schwimmteichs bietet. Gleichzeitig terrassieren die Natursteinblöcke die leichte Hanglage, bilden eine Wegestruktur, dienen als wetterbeständige Sitzmöbel und erleichtern die Pflege des weitläufigen Gartens – mehr Funktion geht kaum. Dabei mussten die Hangflächen so terrassiert und bepflanzt werden, dass Niederschlag auf dem Grundstück versickern kann – ein wichtiges Thema im Hinblick auf die Zunahme von Starkregen- Ereignissen im Zuge des Klimawandels. Das Wasser wird von den Steinen zur Pflanzung geführt, die aus artenreichen Gehölzen, sanften Gräsern und Stauden besteht. Anspruchslose Roteichen (Quercus rubra) mit attraktiver Herbstfärbung, Bambusblättrige Eiche (Quercus myrsinifolia), eine echte Rarität, und Gleditschien (Gleditsia triacanthos 'Elegantissima') mit leuchtend goldgelber Herbstfärbung bilden das Gerüst, ohne den Burgblick zu verstellen. Da das Niederschlagswasser über die Wasserflächen nicht versickern kann, wurden auch die Flächen im Umfeld des Teichs ausgehoben, damit diese das Wasser aufnehmen. Seiner Meinung nach tragen Gartenplaner hier Verantwortung, Gärten so zu bauen, dass sie das Niederschlagswasser aufnehmen können. Auch Hänge dürften das Wasser nicht einfach nur ableiten. „Wir Gartenplaner müssen uns selbstkritisch fragen, was wir in den Gärten in den letzten Jahren falsch gemacht haben. Im Ahrtal hat man nach der Flut mit dem Bagger aufgeräumt, Material eingebracht und dann alles verdichtet, mit dem Ergebnis, dass die Flächen jetzt so viel Wasser aufnehmen können wie Beton“, bedauert Peter Berg, der dort zu Hause ist und die Flutkatastrophe 2021 hautnah miterlebte.