
Auszeit in der Großstadt
Generationenwechsel auf 75 m2: Einst bescheidenes Grün am Stadtrand mit Thujahecke, Rasen und Waschbetonplatten – heute Lieblingsort für eine Auszeit vom Alltag für eine junge Familie, die sich auf kleiner Fläche viele Wünsche erfüllt.

„Wie aus 75 m2 und 2 m Höhendifferenz ein Garten mit vielen Funktionen, intensivem Grün und Leidenschaft wurde.”

Peter Baumgarten
„Tagsüber werfen die Kleinbäume einen angenehmen lichten Schatten, in der Nacht und bei Trockenheit falten sich ihre Fiederblättchen mimosenhaft zusammen (Nyktinastie). Sie sind laub- abwerfend, darauf muss man die Gartenbesitzer hinweisen“, sagt Peter Baumgarten. Auch der Sichtschutz ist lebendig und besteht aus fertigen immergrünen Efeu-Elementen (Hedera hibernica), die kaum Platz brauchen und ihre Funktion sofort erfüllen. Das mediterrane Flair unterstreicht ein alter Olivenbaum (Olea europaea), ein Wunsch der Familie. Er bezieht Quartier im eleganten weißen Tontopf (Atelier Vierkant) inklusive Heizsystem, das den Wurzelballen im Winter konstant über 5° C hält. Rosmarin (Rosmarinus officinalis 'Repens') fühlt sich an der Natursteinmauer ebenso wohl wie die wintergrüne frostharte Palmlilie (Yucca filamentosa 'Variegata'). „Die Natursteinmauer erinnert an die alte Technik der Weinbauern in der Region und bietet nebenbei Insekten ein zuhause“, erläutert der Planer. In dieses Bild des Südens passt Echter Wein (Vitis vinifera 'Pölöskei Muskataly'), der im Beet hinter dem Pool mit süßen Trauben lockt. Selbst auf dem engen Weg in den Garten wird Platz für Pflanzen geschaffen – in schmalen, unterschiedlich hohen Cortenstahl-Trögen für Gemüse und Kräuter. Und ganz wie im Dschungel tummelt sich natürlich auch in der Vertikalen das grüne Leben. Etwa eine Immergrüne Waldrebe (Clematis armandii), die am Stahlseil oberhalb des Sichtschutzzaunes (Eigenbau Begründer) rankt und mit ihren weißen stern- förmigen Blüten den Garten parfümiert. Eine besonders nette Idee – gute Nachbarschaft vorausgesetzt – ist die „Klappe“, ein herausnehmbares Zaunelement zum Nachbarn, das einen „Tratsch über den Zaun“ fördert. „Besonders der kleine Sohn nutzt dies regelmäßig, um zu den Nachbarn zu steigen und ein Eis abzustauben“, er- zählt Peter Baumgarten.
