Schwimmen im Atriumgarten

Atriumgarten mit den vier Elementen Stein, Pflanze, Wasser und Feuer

Das lateinische "Atrium" bezeichnet meist den Hauptwohnraum eines Hauses, der nach oben hin geöffnet ist und oft eine Wasserfläche in der Mitte hat. Genau wie dieser Garten, den der "Herr der Steine" Peter Berg in Szene setzt.

Dies ist eine klassische Insellösung, ein Ort des Rückzugs – ganz auf sich selbst konzentriert. Alles Störende ist ausgeblendet. Aus der breiten Glasfront des Bungalows blickt man direkt auf die spiegelnde Wasserfläche. Innen- und Außenraum werden zur Einheit, gehen nahtlos ineinander über. Es ist ein Atriumgarten, in dem man für sich sein kann, der Privatsphäre garantiert. Vor der Umgestaltung konnte davon nicht die Rede sein. Der Garten war an zwei Seiten völlig offen und einsehbar, sodass die Familie wenig Lust verspürte, sich dort aufzuhalten. Zudem ging der Weg zum Eingang des Elternhauses, an dass der Bungalow angebaut ist, mitten durch das Grundstück. Zwar ist man eine Familie, doch jeder möchte selbstverständlich seinen privaten Bereich. Gartendesigner Peter Berg, bekannt für seine natürlich gestalteten Gärten mit Basaltfelsen, arbeitet am liebsten mit den klassischen Elementen der Gartenkunst: Stein, Pflanze, Wasser. Mit diesen Elementen sorgte er auch in diesem Garten für optische Abgrenzung und Raumstruktur.

Lage des GartensBad Neuenahr
Größe des Gartens600 m²
PlanungsbüroPETER BERG - GartenLandschaft Berg
Zum Profil
AusführungGartenLandschaft Berg & Co. GmbH
FotografieFerdinand Graf Luckner
Ein Naturstein, viel Pflanze und Wasser zum Baden - aus diesen Elementen ist der Innenhof gestaltet, der ganzjährig genutzt wird.

Peter Berg

Auf Rasen wollte die Familie zugunsten eines Pools gerne verzichten. Dieser hier ist 13 m lang, dafür aber mit 3,50 m eher schmal und eignet sich mit diesen Maßen bestens dafür, dass die Auftraggeber, passionierte Schwimmer, im glasklaren Wasser ihre Bahnen ziehen können. Ein solch langes, schmales Becken wirkt im Garten besser als ein breiter, kurzer Pool-Körper. Den formalen Pool richtete der Gartenplaner ganz auf die Glasfront des Bungalows aus. Die Wasserfläche spiegelt den Himmel und Gartenbilder, was den Raum größer und heller macht. Zur Straße schirmt ein Pflanzwall den Atriumgarten ab, der mit vulkanischem Basaltfelsen befestigt ist. Gleichzeitig erweitert der Wall den Gartenraum. Dank der vielschichtigen Bepflanzung mit Liguster (Ligustrum vulgare) und Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides 'Hameln') nach außen sowie Säulen-Hainbuchen (Carpinus betulus 'Fastigiata') und Feinhalm Chinaschilf (Miscanthus sinensis 'Gracillimus') nach innen, wirkt der Schutzwall sehr natürlich. Kriechende Mühlenbeckie (Muehlenbeckia) breitet sich teppichartig über die Splittwege (Lavabasalt) am Pool aus. Aus zwei Basaltlava-Brocken hat die Natur eine Art Sessel geformt. Das brachte den Gartendesigner auf die Idee, dort eine Feuerstelle zu integrieren. Auf der anderen Seite des Pools schirmt eine Sichtschutzmauer aus wiederverwendetem Betonstein den grünen Innenhof ab. Hainbuchenhecken und Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia) kleiden sie in Grün, sodass sie nicht weiter auffällt. Zum Bestandteil des Gartens wird auch die Zuwegung von der Straße zum Elternhaus – sie führt jetzt durch einen mit Blauregen (Wisteria sinensis) berankten Laubengang. Selbst vor Einblicken von oben ist man geschützt – dank Dachbegrünung und Hochbeet-Kisten mit mehrstämmigen Hainbuchen. Jetzt kann das alljährliche Fest zur Blüte der Zierkirschen (Prunus 'Accolade') völlig ungestört in diesem intimen Gartenhof stattfinden.

Impressionen