Ein Garten mit spektakulärem Alpenblick

Anmutiger Garten

Das Haus mit seiner ungewöhnlichen Ausrichtung nach Südosten steht quer zu allen anderen Parzellen.

Ein faszinierender Ausblick ist eines – das andere ist der Wunsch nach Geborgenheit und Privatsphäre. Die Einteilung in polygonale Räume mit unterschiedlicher Besonnung gibt die Ausrichtung des Hauses auf der rechteckigen Parzelle bereits vor. Daraus kreiert Robin Lustenberger Gartenzimmer mit unterschiedlichen Funktionen und Stimmungen, die Leichtigkeit und Lebendigkeit vermitteln. „Der Garten ist eine Interpretation eines mediterranen Bauerngartens mit einer lockeren, offenen und dennoch geschützten Atmosphäre“, so der Landschaftsarchitekt. Für Geborgenheit sorgt ein Saum aus Eiben (Taxus media 'Hillii'), der in der Höhe variiert und einer grünen Welle gleich die gegenüberliegenden Fassaden abdeckt. „Dadurch wird der Blick mit Grün gefiltert und der Garten als neuer erster Horizont in den Vordergrund gerückt, darüber schwebt die Gartenterrasse im 1. Obergeschoss“, erläutert Robin Lustenberger. So wird Sichtschutz geschaffen, ohne Ausblicke zu versperren. Davor gepflanzte sommergrüne Sträucher lockern die immergrüne Welle auf. Gehölze sind die malerischen Raumbildner des Gartens – mehrstämmige Solitäre wie eine zweistämmige Waldkiefer (Pinus sylvestris) brechen den Blick in die Ferne und schaffen reizvolle Aussichten sowie lauschige Plätze darunter. „Die Licht-Schatten-Spiele und die neu entstandenen Ausblicke unter dem Blätterdach der Solitärgehölze – das macht den Garten aus“, stellt der Planer fest. Vor dem Schlafzimmer entsteht ein eigenes kleines Gartenzimmer mit gekiestem Sitzplatz, das von einem Fächer-Ahorn (Acer palmatum) abgeschirmt wird.

Lage des GartensKanton Zürich, Schweiz
Größe550 m²
PlanungsbüroLSLA GmbH
 
PlanungsbüroHauser Gärten AG
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AusführungLeuthold Gärten AG
FotografieTerry Frauenfelder
Entstanden ist die Interpretation eines mediterranen Bauerngartens mit Durchblicken, die neugierig machen und das Auge in die Weite ziehen.

Jan Schelling und Robin Lustenberger

Mediterran anmutende Stauden wie Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), Kugeldisteln (Echinops ritro), Wermut (Artemisia absinthium), dazu Garten-Reitgras 'Karl Förster' (Calamagrostis x acutiflora) als wichtiger Strukturbildner und verschiedene Wolfsmilcharten (Euphorbia) hüllen diese „Mikro-Privatsphäre“ sanft ein, ja scheinen geradezu durch die bodentiefen Türen ins Innere zu quellen. Zur weichen lieblichen Bepflanzung passt die lockere, organische Wegführung, welche mit runden Betonschrittplatten (Tabs) ein wenig Retro in die Gestaltung hineinbringt. So mäandrieren die grob gestrahlten Platten, eingefasst von weichen Teppichen aus Bärenfell-Schwingel (Festuca gautieri), Gartenthymian (Thymus serpyllum) und Silber-Fiederpolster (Cotula hispida) durch die Rasenfläche zu den Sitzplätzen. Der Hauptsitzplatz ist leicht abgesenkt und mit Rundkies abgestreut, angelehnt an die Schrittplatten. Auch die Staudenflächen sind mit Kies abgestreut, was das mediterrane Flair verstärkt. Ein besonders schönes Detail bietet der Lichthof an der seeabgewandten Seite des Hauses. Hier erstreckt sich ein Amberbaum (Liquidambar styraciflua) mittlerweile über drei Stockwerke. „Eingesperrt zwischen Betonwänden und Winkelplatten fristete er ein trauriges Dasein und versprühte wenig Charme ins Innere des Hauses. Durch die Entfernung der Winkelplatten, dem dezent goldenen Anstrich der Betonwände durch einen Farbkünstler und der Gestaltung eines ’grünen Bachlaufs‘ wird dieser Anblick zu einem grünen Gemälde“, beschreibt Robin Lustenberger die Wirkung. Regionaler Sandstein, Farne sowie schattenverträgliche Stauden und Gräser wie Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) und Japanisches Berggras (Hakonechloa macra) bilden den „Bachlauf“ und unterstreichen als belebter Hintergrund die Schönheit des Baumes, den man im Inneren des Hauses in seiner ganzen Größe bewundern kann.

Impressionen