Ein Cottage-Garten

Zuhause im Garten

Biodiversität, Artenvielfalt und klimaresiliente Pflanzungen

Doch wie passen Elemente wie eine Sauna und eine Gartenküche in einen Cottage-Garten und zu einem historischen Haus? „Der Garten sollte ein Ort der Erholung werden, Sauna und Außenküche gehörten für die Familie unbedingt dazu. Es ist reizvoll, historische Elemente mit klaren Formen zu kombinieren und ein modernes Statement in einem ländlich anmutenden Garten zu setzen“, sagt Landschaftsgärtner Mathias Forster. Entscheidend dabei sind ein zurückhaltendes Design, die richtige Platzwahl und die Einbindung durch die Pflanzen. So nimmt sich z. B. das Saunahaus mit seiner Verschalung aus schwarz lasierten Douglasienbrettern inmitten der Staudenbeete zurück. Die Gartenküche fand in einer vorhandenen Nische am Haus ihren Platz. „Dort gab es bereits einen Schornstein, der nicht mehr in Betrieb war und jetzt für den Pizzaofen genutzt wird. Wichtig ist, dass die neuen Elemente nicht als Fremdkörper wirken, sondern sich gut in die vorhandenen Strukturen einfügen“, betont Mathias Forster. Auch an der Terrassenüberdachung wurde lange getüftelt, einer Dachkonstruktion aus Stahl mit Glasscheiben, die auf speziellen Edelstahlabstandhaltern liegen. Dadurch wirkt die Konstruktion leicht und luftig. Sie ist vom Haus bewusst abgerückt und lässt sich gut mit dem historischen Gebäude kombinieren. Von der Terrasse fällt der Blick auf das gegenüberliegende Beet mit bis zu 2 m hohen Stauden und immergrünen Kleingehölzen, das wie eine Kulisse von der Rasenfläche bis zur Hecke in der Höhe gestaffelt ist.

Lage des GartensKreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen
Grösse1200m2
 
PlanungsbüroForster Garten- und Landschaftsbau GmbH
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AusführungForster Garten- und Landschaftsbau GmbH
FotografieReinhold Images
Wer mit seinem Garten schon zufrieden ist, hat ihn nicht verdient.

Viktoria und Mathias Forster

Dafür veränderten die beiden Garten- profis die Nutzung grundlegend. „Zu- nächst haben wir den Garten in seine ursprüngliche Form gebracht und eine defekte Poolanlage sowie marode Beläge entfernt. Danach wurde das Pflanz- konzept sukzessive integriert“, erläutert Gartenplanerin Viktoria Forster. Der cha- rakteristische alte Baumbestand wurde freigestellt und mit zukunftsfähigen Ge- hölzen wie Steineichen (Quercus ilex) und dem Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides) ergänzt. Der Fokus der Umgestaltung lag klar auf einer artenreichen Bepflanzung – entsprechend nehmen sich die befestigten Flächen zu- rück. „Es ging um eine klimaresiliente Pflanzung mit markanten jahreszeitlichen Aspekten, die auf verschiedenen Stand- orten ohne Beregnungsanlage funktio- niert. Wir haben auf den mageren kiesigen Standorten gute Erfahrungen mit u. a. Coreopsis, Sedum telephium und Calamin- tha gesammelt“, berichtet Viktoria Fors- ter. Bereits nach zwei Jahren konnte die Beregnung über eine Zisterne so auf ein Minimum reduziert werden. Gewächse mit höherem Wasserbedarf wie etwa Lam- penputzergras (Pennisetum alopecuroides) wurden wieder herausgenommen. Auch bei den Einfassungen für Beete, Wege und Mauern spielt das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle. Sie wurden aus historischem Klinkermaterial hergestellt und stammen vom Abbruch eines ehemaligen Stalls. Ebenso bestehen die Belagsflächen aus historischem Material: aus über hundert Jahre alten Granitplatten, die früher auf Gehwegen im öffentlichen Bereich ver- wendet wurden.

Impressionen