
Ruhe in der Betrachtung finden
Inspiriert von der traditionellen japanischen Bauweise.

„Die Reduktion der Materialien schafft eine klösterliche Atmosphäre, die von der die Umgebung ausblendenden Gartenplanung im Wechsel der Lichtstimmungen lebt.”

Stephan Maria Lang
Um aber aus dem ca. 600 Quadratmeter großen Grundstück im Zentrum von Gröbenzell einen ruhigen Zen-Garten zu machen, musste zuerst die laute Durchgangsstraße mit störenden nachbarlichen Einblicken so weit wie möglich ausgeblendet werden. Hohe Efeuhecken (Hedera helix) auf Eichenspalieren schließen das Haus deshalb zur Straße hin ab, sodass der private Raum von der Öffentlichkeit getrennt und Sichtschutz garantiert ist. Den rückwärtigen Gartenteil umschließen ein gedrungener Baukörper und ein liegender, zum Garten offener Gebäudeteil. Eine Lichtachse mit Öffnung nach oben zwischen den beiden Bereichen lässt Himmel und Sterne ins Haus. Seitlich schließt die schmale japanische Holzterrasse an – ebenfalls ein Ort der Ruhe und Betrachtung. Von hier blickt man auf das Bambus-Wasserspiel inmitten der dunklen Lava-Schotterfläche. Es ist ein Hortus conclusus (lat. „geschlossener Garten“) mit wenigen Gestaltungselementen: darin einzelne Trittsteine und -schwellen aus Granit, eine Hügelpflanzung mit Japanischem Ahorn (Acer palmatum) und einer Welle aus Japanischer Hülse (Ilex crenata), dazwischen wächst Sternmoos (Sagina subulata), das sich zwischen den Steinen sichtlich wohl fühlt.
