
Rücksicht auf das gewachsene Quartier
Alle Veränderungen passen in das gewachsene Wohnquartier.

„Blockstufen führen vom Pool zur großzügigen Terrasse am Haus. Sie wurden seitlich etwas versetzt, sodass Stauden Platz haben, die den Sockel des neuen Anbaus weicher wirken lassen.”

Alain Diebold
Da der alte Mischwald aus Buchen, Ahorn und Eichen nur etwa 10 Meter vom Gebäude entfernt ist, ließen die geltenden Bauvorschriften nur wenig Spielraum für bauliche Veränderungen zu. Dazu kam, dass sich im nahen Wald die Quellfassung einer regionalen Brauerei befindet, die unter keinen Umständen tangiert werden durfte. Daher wurden alle Baumaßnahmen am Haus und im Garten äußerst behutsam und mit Rücksicht auf das Vorhandene durchgeführt. Um einen harmonischen Übergang vom gepflegten Garten zum Waldrand zu schaffen, hat Planer Alain Diebold bewusst eine geschwungene Wiesenlandschaft mit Streuobst erhalten und um weitere Apfelbäume ergänzt. Zwischen Wiese und Wald vermitteln einheimische Sträucher und diverse Wildgehölze, wie Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) oder Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus). Kletterpflanzen wie Bergwaldreben (Clematis montana) erobern die Äste der Waldbäume, die in den Garten ragen. Schattenverträgliche Stauden sorgen für einen weichen Übergang zum nahen Haus. Die schöne Blasenesche (Koelreuteria paniculata) in Waldrandnähe blieb erhalten und wurde als Schmuck des Gartens verstärkt. Hier lädt eine einfache Feuerstelle mit Kiesbelag dazu ein, den Abend am Lagerfeuer zu verbringen. Dieser nördliche Gartenteil ist durch eine breite Rasenfläche mit dem sonnigen südlichen Bereich verbunden. Dort bildet ein Pool den zentralen Punkt der Gestaltung. Das unterschiedliche Niveau zwischen Rasen und Pool gleicht eine Mauer aus, die gleichzeitig als Sitz- und Liegefläche genutzt wird. Die Materialwahl fiel auf Porphyr, da der Naturstein gut zum Stil des Hauses passt. Blockstufen aus dem gleichen Naturstein führen vom Pool zur großzügigen Terrasse am Haus. „Sie wurden seitlich etwas versetzt, sodass hier Stauden Platz haben, die den Sockel des neuen Anbaus am Haus weicher wirken lassen“, erklärt Alain Diebold. Zwei mehrstämmige Schirm-Platanen (Platanus acerifolia) spenden dem Terrassensitzplatz den nötigen Schatten zur Sommerzeit. Diverse Kräuter wie Thymian, Salbei oder Rosmarin, Gräser wie das Zarte Federgras (Stipa tenuissima) und Spalierobst integrieren den neuen Sitzplatz in das Grün. Geschwungene Wege führen durch den Garten und überwinden ruhig den großen Höhenunterschied. Die Flächen an den Wegen sind mit standortgerechten Stauden üppig bepflanzt. Einheimische Sträucher wie Hasel (Corylus) und Kornelkirsche (Cornus mas) setzen einzelne, höhere Akzente. Auch mit Frühjahrsblühern wurde nicht gespart: in der Böschung zur Straße stecken ca. 5.000 Zwiebelpflanzen, darunter Zierlauch (Allium), Tulpen (Tulipa), Narzissen (Narcissus) und Traubenhyazinthen (Muscari), die den Hang mit ihren blauen und gelben Blüten im Frühling überziehen.
