Ort des Rückzugs, Ort der Begegnung
Ein schöner Blick auf die Altstadt und die Burgruine Windeck.
Als die Pfarrei St. Laurentius die Kirche mitsamt der unter Denkmalschutz stehenden Barockmauer sanieren ließ, bekam auch der unmittelbar neben dem Gotteshaus liegende Garten eine komplett neue Gestaltung. Durch die Umgestaltung wurde die balkonartige Lage über der Stadt erst erlebbar. Zwei Funktionen sollte der neue Pfarrgarten erfüllen – er sollte dem Rückzug dienen, gleichzeitig aber auch zu einem Ort der Begegnung für die Pfarr- gemeinde werden. Zugute kam dem Vorhaben, dass die Barockmauer die Fläche in zwei Gartenebenen trennt. Sie stammt aus der Zeit um 1720 und entstand im Zuge des Klosterneubaus. So war die Gliederung für Landschaftsarchitektin Bettina Jaugstetter bereits vorgegeben.
„Die formale Gestaltung nimmt Elemente des ehemaligen Klostergartens auf.”
Bettina Jaugstetter
Der obere Terrassenbereich, 10 Meter über dem Straßenniveau, ist nach hinten durch ein Gebäude geschlossen und eher schattig. Er ist den Bewohnern des Pfarrhauses als Erholungsort vorbehalten. Da- her hat Bettina Jaugstetter diesen Gartenteil in ruhigen Grüntönen bewusst schlicht gestaltet. Immergrüner Sichtschutz aus Lorbeer-Schneeball (Viburnum tinus) macht die Sitzplätze dort zu wahren Orten des Rückzugs und der Einkehr. Schattenverträgliche Stauden, wie die Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides 'Purpurea'), Purpurglöckchen (Heuchera micrantha 'Palace Purple'), Frühlings-Nieswurz (Helleborus x orientalis) und Salomonsiegel (Polygona- tum x cultorum 'Weihenstephan') leuchten zwischen den glänzenden Blättern der Lilientraube (Liriope muscari 'Ingwersen') hervor, welche die Beete bedecken.
