
Naturpool mit Weitblick
Erst mit einer starken Erdmodellierung wurde das Grundstück nutzbar.

„Aus Respekt vor der Naturlandschaft der Ardennen wurde der Teich so harmonisch wie möglich in die Landschaft eingebettet.”

Manon und Andreas Scholtissek
Aus dem alten Tagelöhnerhaus hat die fünfköpfige Familie mit viel Eigenleistung ein schmuckes Wochenendhaus gemacht, zu dem später noch ein Anbau hinzukam. Durch die Geländeterrassierung entstanden drei verschiedene Ebenen. Die unterste Ebene nehmen ein Schwimmteich mit einer 150 Quadratmeter großen Wasserfläche und eine Holzterrasse ein, die direkt an das Kaminzimmer des Hauses angrenzt. Lieblingsplatz der Familie ist der große Holzsteg, der etwas über den Teich ragt und sich gleichzeitig über den Steilhang schiebt, sodass er über der Geländekante zu schweben scheint. Von hier hat man einen weiten Blick in die bergige Mittelgebirgslandschaft mit den ehemaligen Lohwäldern aus Eichen und Buchen. Von den großen Fensteröffnungen des zweigeschossigen Hauses blickt man auf den Teich, auf dessen glatter Wasseroberfläche sich vorüberziehende Wolken spiegeln. „Aus Respekt vor der einzigartigen Naturlandschaft der Luxemburger Ardennen wurde der Teich so harmonisch wie möglich in die Landschaft eingebettet“, erklärt Landschaftsarchitekt Andreas Scholtissek, der zusammen mit seiner Frau Manon den Garten konzipierte. Die Schwimmfläche ist mit Beton-L-Steinen begrenzt, die talseitig mit Schieferplatten aus der Region überdeckt sind. Staub und Laub werden über eine Ablaufkante in die beiden Regenerationsteiche befördert, über die Trittplatten aus großen Findlingen führen. Wasserpflanzen, Gräser und Stauden wie Beinwell (Symphytum), Reitgras (Calamagrostis), Schaublatt (Rodgersia), Mammutblatt (Gunnera) oder Knö- terich (Bistorta) gedeihen in den Regenerationsteichen und an den Randflächen. Die nächste Ebene liegt 1,5 Meter höher und wird von einer einzeln aufgeschichteten Natursteinmauer aus regionalem Schiefer abgestützt, die auch gleich das Rückgrat für die Liegefläche bildet. Hier findet man ein windgeschütztes Plätzchen für ein Bad in der Sonne. Mächtige, im nahen Steinbruch ausgesuchte Trittsteine aus dem gleichen Material verbinden Steg und Terrassen miteinander. Über eine Treppe gelangt man auf die nächsthöhere Ebene mit einer weiteren Terrasse und einer Rasenfläche, die in einen Weg zum Schafstall übergeht. Eine zweite Schiefermauer trennt diesen Bereich von der darüber liegenden Ebene. So fügt sich der Garten naturnah und zurückhaltend in die Landschaft der Ardennen mit ihren unterschiedlichen Grüntönen, die sich bis zum Horizont erstrecken. Keine Hecke, kein Strauch, kein Baum verstellt den weiten Blick in das Tal der Sauer.
