
Mit der Landschaft im Dialog
Dieser Garten ist nicht nur wegen seiner spektakulären Aussicht bemerkenswert. Er ist es vor allem, weil er zeigt, was erreicht werden kann, wenn Architektur und Landschaftsarchitektur auf Augenhöhe zusammenarbeiten.

„Nicht allein die Größe zeichnet diesen Garten aus. Er lebt ganz wesentlich von den Bäumen, die sich darin befinden. Sie gliedern und prägen dessen Erscheinung.”

Simon Rüegg
Schon vor der Umgestaltung spielten Bäume eine große Rolle, denn der Vorbesitzer hatte per Grundbucheintrag verfügt, dass der alte Baumbestand zu erhalten bzw. durch gleichwertige Gehölze zu ersetzen ist. „Das war für uns ein Geschenk, denn durch den hohen Stellenwert der Bäume waren wir von Anfang an involviert“, erklärt der Gartenplaner. So richtete sich die Platzierung des Gebäudes nach den Bäumen und nicht umgekehrt. Allerdings war nur eine alte Linde noch vital genug und der Zustand der anderen zu schlecht, sodass sie gefällt werden mussten. So fiel es Simon Rüegg zu, den richtigen Standort für die neuen Solitärbäume zu finden, sie mitten in diese be- eindruckende Aussicht zu stellen. Das setzte viel Vertrauen von Seiten der Auftraggeber voraus, denn eine solche Lage ist teuer erkauft. Doch mit dem richtigen Vordergrund wirkt der Hintergrund un- gleich stärker. Zur Seeseite vor dem Pool prägt nun ein Fächerahorn 'Fireglow' (Acer palmatum) mit elegantem Wuchs und samtig-roten Blättern die Gartensilhouette. Die großen, teils mehrstämmigen Waldföhren (Pinus sylvestris) passen zum Standort und wurden in der Baumschule gemäß den Angaben des Gartenplaners in eine leicht transparente Form gebracht.
