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„Die Anlage sollte anspruchsvoll sein und den Geschmack der asiatischen Kundschaft mit Wasserbecken und stimmungsvoller Beleuchtung treffen.”

Jan Vanderbotermet
Die Gestaltung sollte sich am Charakter des neuen Bürogebäudes orientieren, das mit viel Glasfläche offen gestaltet ist. Was die Umsetzung einer formalen Anlage allerdings erschwerte, war die Tatsache, dass sich auf dem Gelände weitere Gebäude unterschiedlichen Baustils befinden, die nicht rechtwinklig aufeinander ausgerichtet sind. Mit runden Formen hätte man diese zwar leichter verbinden können, eine solche Gestaltung wäre aber aus Sicht des Unternehmens zu einfach gewesen. „Die Anlage sollte anspruchsvoll sein und den Geschmack der asiatischen Kundschaft mit Wasserbecken und stimmungsvoller Beleuchtung treffen. Damit will das Unternehmen zeigen, dass auf Details Wert gelegt wird. Das wirkt sich positiv auf die Stimmung aus – dann gehen die Geschäfte besser“, erklärt Jan Vandebotermet die Überlegungen, die zu dieser Gartengestaltung führten. Zwischen den Flügeln des neuen Bürogebäudes wurde daher ein in sich geschlossener Innenhof geschaffen, der das umgebende Gelände weitgehend ausblendet. Der Entwurf von Planer Jan Vandebotermet basiert auf einer Rasterung der Fläche im Format 1 x 1 Meter. An den so entstandenen Linien richten sich alle Elemente des Innenhofs aus: die Granitplatten im Großformat, mit denen der Innenhof belegt ist, die drei Wasserbecken aus Edelstahl, die Sitzwürfel aus Granit und die Lichtwürfel aus Glas. Letztere können sogar ihre Farbe ändern, was den formalen Innenhof im Dunkeln in interessante Lichtstimmungen taucht. Auch die kubisch geschnittenen Eiben (Taxus baccata) und Heckenmyrten (Lonicera nitida 'Maigrün') folgen dem Diktat des rechten Winkels. Die Myrthe bietet mit ihrem frischen Grün einen schönen Kontrast zum satten Dunkelgrün der Eibe. Dieser dicht verzweigte, kompakte Kleinstrauch ersetzt den von Pilz und Zünsler bedrohten Buchs, den Jan Vandebotermet derzeit nicht mehr pflanzen mag. Im Zentrum des Innenhofs befindet sich ein formales Wasserbecken in L-Form, an das sich ein quadratischer kleiner Senkgarten mit dachförmig geschnittener Waldkiefer (Pinus sylvestris) anschließt. Ein zweites quadratisches Becken mit Wasserschwallwand aus poliertem Granit befindet sich an einer strahlend weißen Wand, die den Innenhof auf einer Seite abschließt. Die L-Form des Beckens greift ein hohes Spalier aus Chinesischen Birnen (Pyrus calleryana 'Chanticleer') wieder auf, das den Raum optisch schließt, ohne ihn tatsächlich abzuriegeln. Ihre weißen Blüten in Doldentrauben erscheinen im Frühjahr überreich am Zweig und verleihen der Anlage ein wenig von ihrer Leichtigkeit. Doch auch im Herbst ist diese Birne mit ihren gelb-orange und purpurrot leuchtenden Blättern ein wahres Schmuckstück, die noch lange am Baum bleiben. So wird der Blick automatisch auf den Innenhof mit seiner attraktiven Bepflanzung und den geometrischen Formen gelenkt. Buschige Scheinähren-Blüten des Lampenputzergrases (Pennisetum alopecuroides) und Wolken aus Kugel-Bergkiefern (Pinus mugo 'Mops') und Zwergkiefern (Pinus mugo 'Mini Mops') betten die beiden Gebäudeflügel weich in die Anlage ein. Jenseits des intensiv gestalteten Innenhofs geht die Gestaltung in weiche, fließende Formen über.
