Kunstvoller Hofgarten

Gartenkultur – Kultur im Garten

Begegnungen finden hier statt und füllen den historischen Ort mit Leben.

Vor einigen Jahren restaurierte sie zusammen mit Jürgen Süß ein barockes Gehöft inmitten eines alten Winzerdorfes und gestaltete den dazugehörigen Innenhof und ummauerten Garten mit gebotener Sensibilität um (vgl. Gärten des Jahres 2018). „Die alten Mauern und Bäume waren sehr beeindruckend in der Wirkung, die es unbedingt zu erhalten galt. Ein besonderer Garten mit Blick auf alte Dächer und die Kirche sollte behutsam entwickelt werden“, erzählt die Designerin. Eine Entwicklung, die bis heute anhält. Als Iris Leonhardt, die Malerei und Produktdesign studiert hat, wieder Zeit für ihre skulpturalen Arbeiten fand, öffnete sie ihren Garten auch für andere Künstler und Künstlerinnen. So bietet der Hofgarten nun einen ästhetischen Rahmen für Kunst- und Kulturgenuss.

Lage des GartensWesthofen, Rheinland-Pfalz
Grösse1050 m2
 
Planungsbürorheinblau2_ objektdesign_ kommuniktion
Zum Profil
AusführungKöbig GmbH Alzey
FotografieIris Leonhardt
Der Hofgarten stellt eine Verbindung zwischen historischer und moderner Gartenkultur her. Ein Ort der Begeg- nung im Jetzt mit zeitgenössischer Kunst, Lesungen und Konzerten.

Iris Leonhardt und Jürgen Süss

Die Figuren bestehen aus Ton mit einem hohen Anteil an Schamotte, sodass sie frostfest sind und im Winter draußen bleiben können. Platziert sind die Plastiken inmitten einer überbordenden Staudenfülle auf quadratischen Betonsteinen, die ebenso zum Sitzen dienen und gleichzeitig ein grafisches Gestaltungselement sind. Form und Struktur spielen eine große Rolle. Das Gestaltungskonzept nimmt abstrakt Bezug auf die Bauzeit des Hauses um das Jahr 1770, auf barocke Anlagen mit ihrer Symmetrie. Der symmetrischen Ordnung ist eine überschäumende Bepflanzung entgegengestellt, welche die Strenge lässig überwächst und sich um die gerade Linie der Wegeführung wenig schert. „Nicht zu reduziert und nicht zu verspielt in der Wirkung – ein intensives Gefühl von Natürlichkeit ist gewünscht“, erklärt Iris Leonhardt. So wirkt die Gestaltung zeitgemäß, nimmt aber auch Rücksicht auf den historischen Ort. Es ist ein geschützter, ein geheimer Garten, der mit seinen steinernen Mauern ein spezielles Mikroklima schafft. Über eine alte Sandsteintreppe gelangt man vom Innenhof in den höher gelegenen Bereich. „Sobald die 26 Stufen überwunden sind, wird man von den ausladenden Ästen des alten Kirschbaumes umarmt, unter dem sich ein Gewölbekeller befindet. Die lichtdurchflutete Atmosphäre mit dem Blütenmeer, der hohen Bruchsteinmauer als Point de vue und der Kunst ist ein Erlebnis“, sagt Iris Leonhardt.

Impressionen