'Ankommen' unterm Blätterdach

Erlebniswelt Vorgarten

Dieser Garten ist in mehrfacher Hinsicht besonders, denn er besteht vor allem aus einem Vorgarten, der von einem großen dreistämmigen Spitzahorn (Acer platanoides) bestimmt wird.

Sie nahm die Herausforderung gerne an, einen organisch geformten Schwimmteich mit einer Tiefe von bis zu 2 m unter einem großen Bestandsbaum zu bauen und dabei möglichst wenig in den Wurzelbereich einzugreifen, um den Baum nicht nachhaltig zu schädigen. Der Spitzahorn sollte unbedingt erhalten bleiben, da er einen Gutteil des Charmes ausmacht und den Garten in die Umgebung einbindet. Ein langer Holzsteg führt über das Wasser und macht den Schwimm- und Regenerationsbereich erlebbar. Gleichzeitig verbindet der Steg den schattigen Sitzplatz unter dem Spitzahorn mit der Terrasse am Haus. Um keine harten Kanten zu erzeugen, gestaltete die Planerin die Uferzone so natürlich wie möglich. In der Flachwasser- und Sumpfzone übernehmen Blumenbinse (Butomus umbellatus), Nadelsimse (Eleocharis acicularis) und Tannenwedel (Hippuris vulgaris) die biologische Reinigung und bieten gleichzeitig Lebensraum für kleine Lebewesen. Unterstützt wird die natürliche Reinigung mit Filtertechnik, welche die natur- nahe Gestaltung optisch nicht stört. Ein Saunahäuschen am Teich komplettiert die Entspannungszone und ist so aufgestellt, dass der Sichtschutz zur Straße gewährleistet ist. Sträucher wie schattenverträglicher Hartriegel (Cornus sanguinea), Ahornaufwuchs und große Gräser leiten weich zu den naturnahen Rändern über.

Lage des GartensBrandenburg
Grösse550 m
 
PlanungsbĂĽroPotsdamer Gartengestaltung GmbH
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AusfĂĽhrungPotsdamer Gartengestaltung GmbH
FotografieDaniela Toman
„Klein, aber fein mit einem 'grünen Riesen' – toll wenn es einen alten Baum- bestand gibt, der den Charakter des Gartens schon vorgibt.”

Elena Walter

Ergänzt werden Schwimmteich und Sauna mit einem Wintergarten am Haus, der den Garten das ganze Jahr über erlebbar macht. Die großen Türen des Wintergartens lassen sich öffnen, sodass ein großzügiger Raum entsteht, der von Dachplatanen eingefasst wird. Über das Jahr sorgen Staudenbeete in sonniger und absonniger Lage für Abwechslung. So erhält die Wasserwelt einen Rahmen voller Blüten, Strukturen und Texturen. Mit Schatten und Wurzeldruck kommen Stauden wie Waldgeißbart (Aruncus dioicus), Schlangenbart (Ophiopogon nigrescens) oder das Japanische Berggras (Hakonechloa macra) gut zurecht. Pflanzflächen sind ebenso wie der Teich organisch geformt, um der Linearität der vorhandenen Auffahrt und des Hauses entgegenzuwirken. Die Rasenflächen seitlich der Zufahrt wurden abwechslungsreich mit Staudenbändern und Gehölzen bepflanzt. Auf den sonnigen Beeten locken Purpur-Königskerze (Verbas- cum phoeniceum), Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), Wollziest (Stachys byzantina) und Goldgarbe (Achillea filipendulina) zahlreiche Insekten an. Heilpflanzen wurden locker eingestreut. „Die Pflanzbänder schwingen, verzweigen sich und bieten immer wieder andere Einblicke und Sichtachsen, wenn man in den Garten hineingeht. Das lässt das Grundstück größer erscheinen“, beschreibt Elena Walter die Wirkung. Der Eindruck von einem Vorgarten ist dabei völlig aufgelöst.

Impressionen