Das Gebot der Nachhaltigkeit

Eine Wasserlandschaft am Park

Der genius loci gibt die Gestaltung vor.

Mit dem harten Gestein wurden auch die Teiche und Bachläufe gestaltet, die der Gartenplaner hier anlegte. So sind die Gewässer bestens in die Landschaft integriert und wirken nicht wie Fremdkörper. Die beiden Teiche – einer für die Kois, der andere für die Wasserschildkröten – sind fließend miteinander verbunden und werden von zwei naturnah gestalteten Bächen gespeist. Eine technisch anspruchsvolle Aufgabe, die viel Erfahrung erfordert, müssen die Wasserstände doch zusammenpassen, damit die Anlage funktioniert. Teiche, Wege und Pflanzbeete sind organisch geformt, sodass sie der Lage an einem öffentlichen Park gerecht werden und ins Landschaftsbild passen. Dank dieser Lage kann Dirk Christian Schröder mit „geborgter Landschaft“ arbeiten und den alten Baumbestand aus Eichen, Erlen und Buchen in seine Gestaltung einbeziehen. „So wirkt der Garten großzügig und ist gleichzeitig ein Ort, an dem man sich geborgen fühlt – quasi eine private Park- anlage am öffentlichen Park“, erklärt der Planer.

Lage des GartensPreetz, Schleswig-Holstein
Grösse2500m2
 
PlanungsbüroDirk Christian Schröder
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AusführungDirk Christian Schröder
FotografieAnnette Timmermann
Der Garten vereint meine drei größten Garten- leidenschaften: Naturstein, Wasser und Pflanzen.

Dirk Christian Schröder

Staudenpflanzungen, artenreich und insektenfreundlich, begleiten den geschwungenen Rundweg, beleben das Ufer der Gewässer und ziehen sich als flächige Pflanzungen an der Grundstücksgrenze entlang. „Letztlich ist die Pflanzung bei jedem Garten das wichtigste, um alles zu einem stimmigen Ganzen zu vereinen“, ist Dirk Christian Schröder überzeugt. Am Teichufer gibt es sogar einige Moorbeetflächen mit Karnivoren wie den Schlauchpflanzen. Da die Ostsee nur einen Katzensprung von Preetz entfernt ist, hat der Gartenplaner an der Feuer- stelle auch den maritimen Aspekt mit Blauem Strandhafer (Leymus arenarius 'Blue Dune') und Küsten-Meerkohl (Crambe maritima) aufgegriffen. Auf der an den Park angrenzenden Seite erhöht eine Wildblumenwiese das Artenspektrum um weitere wertvolle Insektenpflanzen. Hier wurde eine Saatmischung ausgebracht und dazu Wildtulpen (Tulipa sylvestris), Kugelköpfiger Lauch (Allium sphaerocephalon) und Wegwarte (Cichorium intybus) eingestreut, die mit dem mageren, sandigen Boden zurechtkommen. Die Bodenverhältnisse rühren übrigens aus der Geschichte des Ortes – früher stand hier einmal eine Brauerei. Bevor die Siedlung entstand, war ein Großteil des Mutterbodens abgetragen und überwiegend mit Sand aufgefüllt worden. „Hier gibt die Nutzung in der Vergangenheit auch vor, wie man den Garten gestalten kann. Pflanzen muss man nach den Bodenverhältnissen auswählen und die Bedingungen für gutes Wachstum nicht künstlich schaffen. Das ist nicht nachhaltig“, ist Dirk Christian Schröder überzeugt.

Impressionen